Zwillinge blendeten musikalisch zurück

1.7.2012, 12:00 Uhr
Zwillinge blendeten musikalisch zurück

© Georg Wolf

Die Eltern Margarete und Otto Hänchen hatten anfangs alle Hände voll mit den beiden Jungs zu tun, denn hinzu kamen 1960 mit Manfred und Irmgard nochmal Zwillinge – ein Mädchen und ein Junge. Der Bruder Manfred ist jetzt Polizeibeamter in Bayreuth und wohnt in Behringersmühle und ihre Schwester Irmgard ist Hauswirtschafterin, sie arbeitet im Familienzentrum in Heiligenstadt und wohnt in Leidingshof.

Helmut-Ludwig (der ältere) hatte 1952 ein „Startgewicht“ von 1660 Gramm und Herbert-Johann 1705 Gramm – inzwischen haben sich beide gut entwickelt und aus den Zwillingen sind längst gestandene Männer geworden. Von klein auf hielten die beiden fest zusammen. Und noch heute wohnen beide nebeneinander – jeder in seinem eigenen Haus.

Zwei Handwerker

Herbert lernte Metzger im Metzgerei Betrieb Sponsel-Regus in Veilbronn und Helmut machte eine Ausbildung im Metallhandwerk bei der Firma Hans Hofmann „Werkzeugbau“ in Heiligenstadt und wurde hier sogar Bundessieger. Er legte 1970 die Gesellenprüfung mit Bestnoten ab. Helmut Hänchen brachte es beruflich bis zum Werksleiter. Seit 1987 ist er ferner Aufsichtsratsvorsitzenden der Raiffeisenbank und Zweiter Bürgermeister der Marktgemeinde Heiligenstadt. In seiner Freizeit ist er Jäger, in dem Jagdverband ist wiederum sein Bruder Herbert der Vorsitzende.

Bürgermeister Helmut Krämer bestätigte, dass das unter den Brüdern gut funktioniere. Beim Schützenverein sei Helmut Hänchen ein „super“ Vorsitzender gewesen, der den Schützenverein Veilbronn-Siegritz zum Blühen gebracht habe. Herbert Hänchen bereite dagegen mit großem Engagement die Feste im Schützenverein vor. Er habe auch den Umbau am Schützenhaus und die Außenanlage als Bauleiter geplant. Auch die Ehefrauen der Zwillinge engagierten sich in den Vereinen, so Krämer.

Bei der Geburtstagsfeier spielte der Posaunenchor Heiligenstadt ein Ständchen, hier ist Herbert Hänchen schon seit über 32 Jahren aktiv. Helmut dagegen bedachte den Posaunenchor alljährlich mit Geldspenden, wie Karl-Heinz Potzel in seiner Dankesrede erzählte.

Später stellten die Geburtstagskinder ihre Familie und sich selbst musikalisch vor. Dabei kam so mancher Jugendstreich humorvoll zum Vorschein. Und weil sie früher nicht viel Geld verdienten, verdienten sich beide mit Musik ein Zubrot. Ihren ersten Auftritt hatten sie in der Halle in Brunn. Herbert verriet auch, dass er mit seinem Bruder nur selten einer Meinung war. Beide lobten die gute Dorfgemeinschaft in Neudorf, wo die Welt noch in Ordnung sei.

Bürgermeister Helmut Krämer, der mit den Zwillingen gemeinsam in Siegritz die Schule besucht hatte, erinnerte an die gemeinsame Zeit, mit den Fußballspielen und an die Musikauftritte. Beide Brüder stehen nun im öffentlichen Leben, sie bringen sich in den Vereinen ein und sind bei den Bürgern sehr beliebt, erzählte Krämer weiter. So sei Helmut Hänchen seit 1978 Gemeinderat und wurde schließlich einstimmig zum Zweiten Bürgermeister gewählt. Mit seiner ruhigen und besonnenen Art, arbeite Helmut Hänchen mit Weitblick im Marktrat.

Herbert ist seit 1978 Feldgeschworener und beide Brüder waren dabei, als es darum ging in Siegritz eine Blaskapelle zu gründen. Er durfte damals das Schlagzeug spielen, verriet Krämer. Als es um den Weiterbestand der Firma Werkzeugbau Hofmann in Heiligenstadt ging, schaltete sich Helmut Hänchen ein. Er habe in einer schwierigen Zeit bis heute als Betriebsleiter den Betrieb übernommen. Helmut Hänchen hat ferner die Junge Union gegründet.

Schon am frühen Morgen wurden die Jubilare mit Glückwünschen überhäuft,. Gegen Abend ging es richtig los: Jede Menge Gratulanten standen am Eingang des Gasthauses Schlange.

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