Franken-Tatort: Regisseur Max Färberböck in Nürnberg

18.7.2017, 20:10 Uhr
Regisseur Max Färberböck spricht in Nürnberg über den Franken-Tatort.

© Günter Distler Regisseur Max Färberböck spricht in Nürnberg über den Franken-Tatort.

Max Färberböck stellte sich in Begleitung der zuständigen BR-Redaktionsleiterin Stephanie Heckner im Casablanca-Kino in der Südstadt im Rahmen der Straßenkreuzer-Uni den Fragen von Moderatorin Gabi Pfeiffer und dem Publikum.

Er sei selbst gar nicht so der Tatort-Gucker, räumte der erfolgreiche Regisseur aus Oberbayern ein. Auch die beiden Nachfolger des ersten Franken-Tatorts "Der Himmel ist ein Platz auf Erden", der im April 2015 ausgestrahlt wurde, habe er nicht gesehen, räumte Färberböck unumwunden ein.  "Im Sinne der Aufgabentrennung ist das eher mein Job", sagt Heckner vom BR. "Ich verstehe das - man muss den Kopf auch frei behalten können."

Im Casablanca schilderte Färberböck den steinigen Weg von einer ersten Idee zum fertigen Drehbuch. "Gerade der Anfang ist furchtbar", sagte der mehrfach ausgezeichnete Drehbuchautor und Regisseur. "Mir ist wichtig, dass eine Stadt und eine Region sich auch in einem Film widerspiegelt." Aus den ersten Fahrten nach Nürnberg seien ihm noch Stopps in der Südstadt und die Tunnels beim Bahnhof als prägende Bilder in Erinnerung, die dann auch Eingang in den ersten Franken-Tatort fanden.

Zur Zeichnung der Figuren sagte Färberböck, er sei von superschlauen Ermittlern schnell gelangweilt. Er unterhalte selbst private Kontakte zur Polizei, "deswegen habe ich eine Hochachtung vor dem schweren Job den die Menschen da machen". Polizeiarbeit durch superintuitive TV-Spürnasen zu karikieren, sei ein falscher Weg. Auch interessieren Färberböck weniger die kriminalistischen Themen an sich, sondern mehr die Entwicklung der Menschen. "Ich mache ja nie Krimis, sondern eher Tragödien", sagte Färberböck im Casablanca. "Wenn jemand einen anderen umgebracht hat, kommt er nie mehr ganz auf die Beine – davon bin ich überzeugt." Vielleicht lautet auch deswegen der Titel des vierten Franken-Tatorts, der ab September in der Region gedreht wird: "Ich töte niemand."

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