Fränkische Band Radspitz euphorisiert mit WM-Song Island

Nürnberg - Seit der Europameisterschaft 2016 herrscht in Island eine regelrechte Fußball-Euphorie, die auch die oberfränkische Partyband Radspitz angesteckt hat. Am Freitag hat die Band mit ihrem WM-Song ihren großen Auftritt in Island - es gibt allerdings einen Wermutstropfen.

Spätestens seitdem die isländische Mannschaft bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich überraschend gut abgeschnitten hat, herrscht auf der Insel das absolute Fußball-Fieber. 99,6 Prozent der nur etwa 334.252 Einwohner Islands saßen nun laut Rundfunkanstalten beim ersten WM-Spiel ihrer Mannschaft vor den Fernsehern.

Der Fußball-Hype in Island ist offenbar so groß, dass er sogar fünf Franken angesteckt hat. Die Partyband Radspitz hat ihren Song "Der Isländer" den Spielern der dortigen Nationalmannschaft gewidmet. Am Donnerstag sind die Bandmitglieder deshalb zu einer ganz besonderen Reise aufgebrochen. "Donnerstag sind wir bei 23 Grad in Frankfurt in den Flieger gestiegen und dann bei 8 Grad und Regen in Island angekommen", sagt Sänger Klaus Pfreundner. Neben dem kühlen Wetter  wurde die Band aber noch von einer anderen Tatsache überrascht: "Wegen der Mitsommernacht war es hier die ganze Nacht hell!"

Wenn die isländische Nationalmannschaft am Freitag gegen Nigeria (im Live-Ticker auf nordbayern.de) spielt, wird Radspitz in Reykjavik auf der Bühne stehen. "Für uns ist das alles total aufregend!", freut sich Preundner während des Gesprächs mit nordbayern.de. In einer isländischen Version ist "Der Isländer" nämlich mittlerweile zum offiziellen Song von Tolfan, dem Fanclub der isländischen Nationalmannschaft, geworden. Kurzerhand wurde die Band deshalb zum Event in die dortige Hauptstadt eingeladen.

"Afram Island" heißt der Titel in der Landessprache - Unterstützung bekommen die Oberfranken bei ihrem Auftritt am Freitagabend vom isländischen Sänger Magni. "Wir stehen aber dennoch alle gemeinsam auf der Bühne, wir haben für heute neue Versionen im Gepäck. Magni singt den isländischen Teil, ich den englischen", so Pfreundner. Auf Facebook hält die Band ihre Fans dauernd mit Eindrücken ihrer Reise auf dem Laufenden.

© Radspitz

Nach der Ankunft am Donnerstag habe man zusammen mit isländischen Freunden das Spiel Kroatien gegen Argentinien angesehen, erklärt der Bandleader. "Es ist so schön hier, wir werden sogar in den Bars erkannt - ein tolles Gefühl!" Einen Wermutstropfen gibt es allerdings, denn die fünfköpfige Band konnte nicht in voller Besetzung auf die Insel reisen. "Ausgerechnet unser Schlagzeuger konnte wegen eines wichtigen Termins nicht mit nach Island." Dabei hat Drummer Johannes Klütsch selbst isländische Wurzeln, wie der Bandleader erzählt, denn seine Mutter sei von der kleinen Insel im Norden Europas. "Wir schreiben ihm die ganze Zeit und schicken ihm Bilder von hier, schade ist es aber trotzdem."

Das Spiel Island gegen Nigeria findet um 17 Uhr deutscher Zeit statt. Die 20 Minuten vor dem großen Match gehören Radspitz und dem isländischen Sänger Magni. Pfreundners Tipp für den Abend: "3:0 oder 3:1 - aber je höher Island gewinnt, desto besser", lacht er. "Nach dem Autftritt werden wir dann mit den isländischen Fußballfans feiern." Die Nacht wird für die Band, die ihren Sitz in Kronach hat, aber sicher hart, denn der Rückflug ist schon gebucht: "Wir fliegen am Samstagmorgen gegen 4 Uhr wieder zurück, denn am Abend stehen wir in der Nähe von Marktredwitz auf der Bühne", erklärt Pfreundner. Ob die musikalische Unterstützung der Franken den Isländern zum Sieg verhilft, wird sich zeigen, den Bandmitgliedern von Radspitz wird der Tag aber sicher in ziemlich guter Erinnerung bleiben.