Freude an der Natur: Projekt "Selbsterntegarten" vorgestellt

4.3.2019, 18:20 Uhr
Freude an der Natur: Projekt

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Bei Selbsterntegärten arbeiten Landwirte und Konsumenten Hand in Hand auf einem Acker. Entstanden ist dieses Konzept Ende der 1980er Jahre in Österreich. Unter dem Einfluss der Atomkatastrophe in Tschernobyl überlegte ein Volkshochschulkurs, wie man billig an Biogemüse kommen und gleichzeitig enger mit Landwirten kooperieren könnte.

So passierte es auch in Bamberg. Heike Kettner war als Initiatorin von Anfang an dabei. Frisches Gemüse, Kräuter und Obst aus eigenem Anbau - jedoch mit professioneller Unterstützung, gemeinschaftlichen Aktionen und intensiven Austausch in der Gruppe: das ist das Prinzip des ersten Bamberger Selbsterntegartens. Es steht ein erfahrener Gärtner zu Seite, bereitet die Beete vor, berät, begleitet und sorgt, wenn nötig, für die Bewässerung.

Der Film porträtiert eindrucksvoll und fast poetisch ganz unterschiedliche Menschen, die im Selbsterntegarten Bamberg, einem gemeinschaftlichen Gartenprojekt, ihr eigenes Gemüse anbauen. Er zeigt auf, wie solch ein gemeinschaftsgetragenes Projekt einfach so  entstehen und funktionieren und viele Menschen ganz unterschiedlich berühren kann.

30 Quadratmeter groß ist eine Parzelle, die von etwa drei Personen bewirtschaftet wird. Sie kostet 150 Euro im Jahr. Mit das Wertvollste ist nach Feststellung von Heike Kettner die Wertschätzung gegenüber den Pflanzen und Lebensmittel. Sie entsteht bei jedem Teilnehmer, der die Mühen bis zur Ernte erlebt hat. Eine Teilnehmerin meinte dazu: "Lebensmittel sollten nicht als Ware gesehen werden, sondern als Grundlage des Lebens. Ebenso soll die Erde und der Humus als die wichtigste Voraussetzung geachtet werden". Gärtnern entspanne und mache glücklich, ergänzte ein anderer Selbsternter: "Man wird direkt belohnt von den Pflanzen".

Das Projekt wächst und entwickelt sich weiter: 2019 wird ein zweiter Garten in Bamberg eröffnet. Kettner betonte abschließend, dass neben dem Erntegut das gewachsene Bewusstsein und die Gemeinschaft als großer Gewinn geschätzt werden.

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