200 Wilhermsdorfer fordern: Fuß vom Gas

2.8.2017, 13:00 Uhr
200 Wilhermsdorfer fordern: Fuß vom Gas

© Foto: Heinz Wraneschitz

Beileibe nicht nur Anwohner der innerörtlichen Kreisstraße FÜ 18 am Denzelberg hatten die Forderung nach einer "Geschwindigkeitsbegrenzung Zone 30" unterschrieben. Mit "Gefährdungen" hatten Reizammer und sein Nachbar Heiko Vogel diese Sammlung begründet.

Fakt ist: Durchschnittlich 6000 Fahrzeuge fahren werktags den Berg hinauf oder hinunter. Dass viele an den Häusern rasant vorbeidonnern, und Anwohner mehrerer Siedlungen über die kurvigen Abzweigungen zu ihren Häusern fahren, ist nach Verkehrszählungen aber umstritten.

Die Unterschriftensammler sehen vor allem Fußgänger, darunter viele Schulkinder, und Radfahrer in Gefahr. Gerade weil auch der Schwerlastverkehr von und nach Großhabersdorf die Straße intensiv nutzt. Doch selbst Argumente von "schlechte Sicht", "Befahren der Bankette" bis "nur einseitiger Gehweg" haben die Verantwortlichen in den Verkehrsbehörden nicht zum Einlenken bewegt. Jedenfalls sind Polizei und Verkehrsplaner aus Landratsamt und Staatlichem Bauamt der Meinung: Für Tempo 30 "liegen die gesetzlichen Voraussetzungen nicht vor".

Beim letzten größeren Unfall vom 16. Mai vergangenen Jahres war zwar erhöhte Geschwindigkeit im Spiel, "allerdings war der Fahrzeugführer alkoholisiert". Zwar "würde der Markt Wilhermsdorf eine Geschwindigkeitsbegrenzung befürworten. Polizei und Staatliches Bauamt aber tragen die Entscheidung der Verkehrsbehörde mit", so das Landratsamt Fürth auf Nachfrage der FN-Redaktion. Dennoch versprach Bürgermeister Emmert bei der Annahme der Unterschriftenliste, die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen.

Die Bürgersprechstunde fand im Übrigen zum letzten Mal vor der Wilhermsdorfer Marktgemeinderatssitzung statt. Das jedenfalls kündigte Bürgermeister Emmert an.

Dabei will er die Sprechstunde keinesfalls abschaffen, sondern nur hinter den öffentlichen Sitzungsteil schieben. Denn: "Dann könnten viele Fragen schon beantwortet sein", so der Bürgermeister. Das hätte sich zuletzt bei der ausführlichen Diskussion ums Hallenbad gezeigt.

Keine Kommentare