70 Jahre: Geburtstagssause für die Fürther CSU

6.10.2016, 12:00 Uhr
70 Jahre: Geburtstagssause für die Fürther CSU

© Foto: Thurian

In der Kleeblattstadt hat die CSU bekanntlich seit Jahren zu kämpfen, mau fielen die letzten Wahlergebnisse aus. Vielleicht ging der Blick der Union deshalb an diesem Abend weniger zurück in ihre Geschichte, sondern richtete sich nach vorn und galt aktuellen Themen. Markus Söder, nicht nur bayerischer Finanzminister, sondern auch Vorsitzender des CSU-Bezirks Nürnberg-Fürth-Schwabach, zeigte sich begeistert vom ausgeglichenen Haushalt des Freistaats.

Würde nach objektiven Maßstäben entschieden, hätte die CSU mindestens 60 bis 70 Prozent Zustimmung aus der Bevölkerung, ist Söder überzeugt. In puncto Flüchtlingsthematik bekräftigte er die Forderung der CSU nach einer „Anpassung an die deutsche Leitkultur“. Hier könne man sich nicht in der Mitte treffen, sondern müsse die hiesigen Werte anerkennen.

Söders Lösung: Die EU-Außengrenzen müssten noch sicherer werden. Überhaupt ist Flüchtlingspolitik für ihn hauptsächlich eine Frage der inneren Sicherheit, schließlich hätten die Bürger ein Recht auf Schutz.

Die politische Parole des Abends: Wer nach links rutscht, der lässt auf der rechten Seite Platz frei. Deshalb wird die alte Taktik von Franz Josef Strauß wiederbelebt, dass es rechts von der CSU nichts geben dürfe. Anspielungen auf die Alternative für Deutschland (AfD), die dort wildert, blieben nicht aus.

Entscheidende Impulse

Der Fürther CSU-Kreisvorsitzende Michael Au ging auf Projekte ein, die die CSU in der Kleeblattstadt erfolgreich auf den Weg gebracht habe – unter anderem die Bebauung des alten Flugplatzes Atzenhof, die Sanierung des ehemaligen Schlachthofs und der Volkshochschule oder den Neubau des Technischen Rathauses in der Hirschenstraße. Er bedauerte, dass CSU-Oberbürgermeister Wilhelm Wenning 2002 vom Sozialdemokraten Thomas Jung abgelöst worden war.

Agrarminister Christian Schmidt, der gerade von den Feierlichkeiten zum Tag der Einheit aus Dresden zurückgekehrt war, warf ein Schlaglicht auf andere Teile der Republik und attestierte Bayern, dass die Integration der Flüchtlinge hier besser funktioniere als andernorts.

Eine besondere Ehrung wurde Christoph Maier, dem ehemaligen langjährigen Rechts-, Umwelt- und Ordnungsreferenten der Stadt Fürth, zuteil: Er durfte sich die Silberne Ehrenraute für sein besonderes Engagement anstecken – eine selten verliehene Auszeichnung der CSU.

Die Parteigeschichte wurde schließlich in einer Präsentation mit alten Bildern lebendig, die natürlich auch an die sieben Gründer der Fürther CSU erinnerte: Josef Metz, Benno Thomas, Fidelius Ulrich, Alfred Göss, Hanns Ulrich, Karl Leber und Martin Saffer. In schwierigen Zeiten hätten sie einen Neubeginn gewagt.

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