87-Jährige bestohlen: Polizei warnt vor Zetteltrick

4.2.2019, 17:13 Uhr

Im aktuellen Fall klingelte eine Frau an der Wohnungstür der Seniorin im Goethering und bat diese, in ihrem Namen einen Zettel mit einer Nachricht für eine Nachbarin zu schreiben. Daraufhin wurde sie in die Küche der Wohnung gelassen. Vermutlich drang danach unbemerkt eine weitere Person über die nur angelehnte Tür ein.

Als das Opfer wegen der Geräusche im Wohnzimmer darauf aufmerksam wurde, hinderte die Täterin sie daran, die Küche zu verlassen, indem sie sich ihr in den Weg stellte. Die Besucherin breitete ein großes buntes Tuch aus, um die freie Sicht Richtung Wohnzimmer zu behindern. Nachdem sie die Wohnung kurz darauf verlassen hatte, stellte die alte Frau fest, dass Bargeld aus der Schrankwand fehlte. Die herbeigerufene Polizei konnte das Gauner-Duo aber nicht mehr aufspüren.

Die Besucherin soll etwa 40 Jahre alt und 1,65 Meter groß sein. Sie hat eine kräftige Statur, sprach Hochdeutsch und war mit einer dunkelblauen Winterjacke bekleidet. Die Ermittlungen übernimmt die Nürnberger Kriminalpolizei, Hinweise auf die Diebe nimmt der Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer (0911) 21 12 33 33 entgegen.

Die Polizei warnt vor aus gegebenem Anlass vor "Gefahren an der Haustür": Erstes Ziel aller Trickdiebe und -betrüger sei, in die Wohnung gelassen zu werden, damit sie mit dem Opfer allein sind. Auf diese Weise brauchen sie keine Zeugen und keine Hilfe für das Opfer zu befürchten. Gerne täuschen sie mit schauspielerischer Begabung eine Notlage vor und appellieren so an die Hilfsbereitschaft der Opfer, geben einen Grund vor, warum sie die Wohnung betreten dürfen oder behaupten, eine persönliche Beziehung zum Opfer zu haben.

Folgende Tipps gibt die Kripo:
 
 - Bei angeblicher Notlage anbieten, selbst nach Hilfe zu 
telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser) 
hinauszureichen; dabei Tür zugesperrt lassen.
 
- Nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag 
entgegennehmen.
 
- Besucher vor dem Öffnen der Tür ansehen (Türspion, Blick aus dem
Fenster), Türsprechanlage und Türspaltsperre benutzen.
 
- Bei unbekannten Besuchern Nachbarn hinzuziehen oder Besucher zu 
späterem Termin bestellen, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
 
 - Gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch wehren 
(laute Ansprache, Hilferuf).
 
 - Sollte man  trotz aller Vorsicht Opfer  geworden sein, sofort die Polize verständigen und Anzeige erstatten.