A 73: Rückschnitt in Fürth empört Anwohner

31.1.2017, 11:00 Uhr
A 73: Rückschnitt in Fürth empört Anwohner

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Der Unmut ist groß: „Das gleicht ja einer Rodung“, schimpft ein Anwohner, der am Espan zuhause ist, „mit Rückschnitt hat das nichts mehr zu tun.“ Andere klagen: „Jetzt ist dieses bisschen Lärmschutz auch noch weg.“ Büsche und Bäume hätten wenigstens etwas von den Fahrgeräuschen, die von der A 73 herüberdröhnen, aufgefangen. Zumal die Lärmschutzwand, die diesen Job eigentlich erledigen soll, so der Vorwurf, marode sei und nicht mehr den heutigen Anforderungen entspreche.

Grund für die Aufregung: Die Autobahndirektion Nordbayern schneidet seit drei Wochen zwischen den Anschlussstellen Nürnberg-Fürth und Eltersdorf Gehölze am Straßenrand der A 73 zurück. Je nach Witterung werden die Arbeiten bis Ende Februar dauern. Nötig sei das zum einen, um die Sicherheit des Verkehrs auf dem Frankenschnellweg zu gewährleisten: Büsche und Bäume verdeckten Verkehrsschilder, andere ragten sogar über die Fahrbahn oder seien bruchgefährdet. Zum anderen will man Schäden an den eigenen Anlagen vermeiden. Dazu zählen beispielsweise Entwässerungs-, Daten- und Fernmeldeleitungen an der A 73.

Kein optimaler Standort

Dem Vorwurf einer Rodung, bei der ja auch die Wurzelstöcke entfernt würden, widerspricht die Autobahndirektion entschieden. Man müsse die Gehölze lediglich turnusmäßig zurückschneiden – und das geschehe häufig sowohl aus fachlicher als auch aus wirtschaftlicher Sicht, indem man sie „auf Stock setzt“. Weil die zum Teil schmalen Pflanzstreifen entlang der Fahrbahn kein optimaler Standort für „Hochstämme“ seien, werden nicht nur Sträucher, sondern auch einzelne Bäume gekappt.

Wie die Böschungen nach dieser Maßnahme auf Passanten und Anwohner wirken, ist man sich in der Behörde bewusst, nämlich: „abgeholzt und kahl“. Trotzdem sei das „Auf-den-Stock-Setzen“ im Winter die beste Art, „einen neuen, verjüngten Gehölzaufbau zu erhalten“. Schon im Frühjahr werde alles „wieder kräftig austreiben“, nach kurzer Zeit werden sich „wieder geschlossene Gehölzbestände“ bilden. Auch zur kritisierten Lärmschutzwand gibt die Autobahndirektion Auskunft: Standsicherheit und Funktion seien nicht beeinträchtigt, bei den Schäden handle es sich „weitestgehend um optische Mängel“. Der aktuelle Rückschnitt diene auch dazu, die Wand zu schützen.

Einige Anwohner quittieren das Vorgehen der Behörde dennoch kopfschüttelnd. „Ich finde“, schreibt einer, „es ist eine Frechheit.“

 

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