Ab heute Großbaustelle in Stein: Angst vor Verkehrskollaps

12.3.2018, 05:17 Uhr
Ab heute Großbaustelle in Stein: Angst vor Verkehrskollaps

© Foto: Thomas Scherer

Zu Stoßzeiten sind Staus am Faberschloss Normalität, die kommende Baustelle wird sich weiträumig auf die Verkehrslage auswirken. Betroffen sind nicht nur Steiner, sondern alle Pendler, Anrainer und Nutzer denkbarer Ausweichrouten wie der Rothenburger Straße oder der Südwesttangente.

Drei Anlässe gibt es für die bevorstehenden Arbeiten: häufige Unfälle, insbesondere beim Linksabbiegen, der schlechte Zustand der Fahrbahn und der Lückenschluss des Radweges auf Nürnberger Seite. Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Verkehrsteilnehmer erwartet, gab es in der Steiner Stadtratssitzung.

Hier ein Überblick über alle Baustellen in Nürnberg und Umgebung: 

Christoph Eichler, Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt und für den Landkreis Fürth zuständig, erläuterte die Bauabschnitte. Während der gesamten Phase wird der Verkehr einspurig, jeweils in jede Richtung, über die Kreuzung geführt. Damit der Verkehr trotzdem möglichst gut fließt, sind zeitgleich die Bahnhofstraße in Richtung Gebersdorf und die Rednitzstraße in Richtung Eibach komplett gesperrt. Das macht die Ampel überflüssig. Lediglich Fußgänger können per Knopfdruck den Verkehr stoppen, um gefahrlos die Straße zu überqueren.

Moderne Ampelanlage

Bis Juli sollen die Arbeiten an der Schlosskreuzung fast abgeschlossen sein, danach geht es in Nürnberg auf der Ansbacher Straße weiter. Finale ist im Oktober und November mit letzten Einsätzen an der Kreuzung.

Neben einer neuen Fahrbahn ist als wesentliche Verbesserung eine moderne Ampel mit eigenen Signalen für Linksabbieger zu erwarten. Die Anlage kann aber nicht für eine grüne Welle auf der Bundesstraße sorgen. Auf Nachfrage erfuhren die Stadträte der Faberstadt, dass es nicht möglich sei, die Ampeln in Stein und Nürnberg aufeinander abzustimmen.

Ein lang gehegter Wunsch, auch der Steiner, ist außerdem der Lückenschluss des Fahrradwegs auf Nürnberger Seite. Allerdings ist im Straßenraum lediglich Platz für einen Schutzstreifen, der am Rad-Piktogramm und an der gestrichelten Linie zu erkennen ist. Er darf notfalls auch von motorisierten Fahrzeugen befahren werden, Radfahrer haben aber Vorrang. Dafür werden die beiden Spuren in Richtung Stein auf der Ansbacher Straße aufgegeben. Stattdessen entsteht eine überbreite Spur, die es zwei Pkw gerade noch ermöglicht, nebeneinander zu fahren, bei einem Laster aber schon zu eng ist.

Schützt der Streifen?

Stadtrat Florian Hechtel (CSU) konnte darüber nur den Kopf schütteln. Wie man auf einer derart stark befahrenen Straße so etwas machen könne? Da sei doch der Verkehrskollaps vorprogrammiert, meint er. Doch Christoph Eichler konnte in dieser Hinsicht keine Auskunft geben. Das Staatliche Bauamt nämlich ist für die Ansbacher Straße nicht zuständig, sie ist Angelegenheit der Stadt Nürnberg.

Johanna Dippold (CSU) sorgt sich um die Sicherheit der Radfahrer, denen lediglich der Schutzstreifen zur Verfügung stehe: "Ich hoffe, es passiert nicht allzu viel."

Wer übrigens schon während des Umbaus aufs Rad umsteigen möchte, muss sich entweder Schleichwege suchen oder in Kauf nehmen, dass es in der engen Baustelle keinen Platz für Radfahrer gibt – sie müssen absteigen und schieben.

Nicht betroffen ist der Busverkehr, ausgenommen die Linie 67 in Richtung Fürth. Hier müssen Haltestellen verlegt werden. Die Informationen dazu finden sich an den Busstopps.

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