Abholzaktion für Insekten und Kleingetier

24.11.2017, 09:00 Uhr
Abholzaktion für Insekten und Kleingetier

© Thomas Scherer

Einem FN-Leser war aufgefallen, dass die Straßenmeisterei den Bewuchs entlang der Straße vor einigen Tagen rigoros ausgedünnt hatte. Das bestätigt Andreas Lessmann, Umwelt- und Naturschutz-Experte im Landratsamt Fürth: "Die Straßenmeisterei hat mit Großgerät ganze Reihen von Sträuchern und Bäumen bis 15 Zentimeter Durchmesser herausgezwickt", so Lessmann. Keine "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" sei das, wie von besagtem Leser vermutet, sondern ein bewusster Eingriff im Sinne eines nachhaltigen Naturschutzes. "Wir wollen zwischen den Hecken und der vorgeschriebenen Freischnittzone, die um Straßenschilder und Leitplanken herum sein muss, eine sogenannte Krautflur entwickeln", erklärt Lessmann.

Blütenreiche Stauden

Auf dem freigeschnittenen Streifen sollen sich blütenreiche Stauden entwickeln, die zahlreichen Insekten und anderem Kleingetier Lebensraum bieten. Lebensraum, der laut Lessmann unter anderem durch Agrargifte wie Glyphosat, aber auch durch die intensive Bewirtschaftung von Wiesen und Äckern andernorts verloren geht. "Uns ist klar, dass die Krautflur kein vollständiger Ersatz dafür sein kann", sagt Lessmann: "Aber lieber 80 Prozent als gar nichts."

Bei dem Projekt kooperiert das Landratsamt mit der Straßenbauverwaltung. Die genaue Lage der Krautflächen soll in den nächsten Tagen gemeinsam festgelegt werden. Ende April, Anfang Mai, wenn die Natur nach dem Winter wieder grünt, werde man Ergebnisse vorweisen können, verspricht Lessmann.

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