Alles andere als „billiger Spaß“

18.3.2015, 06:00 Uhr
Hier sollen künftig Parkplätze entstehen.

© Oliver Barthelmes Hier sollen künftig Parkplätze entstehen.

Der Gemeinderat hob nun hierzu in einer außerplanmäßigen Sitzung einige seiner im Dezember getroffenen Beschlüsse auf. Das neuerliche Treffen musste kurzfristig angesetzt werden, nachdem die vorangegangene ordentliche Sitzung wegen einer Rüge von Gemeinderat Franz Schmuck (SPD) zur nicht-ordnungsgemäßen Ladung abgebrochen werden musste (wir berichteten).

Dass die Sanierung weder für die Gemeinde noch die Anlieger „ein billiger Spaß“ werde, machte Bürgermeister Alexander Fritz deutlich. Er sei während und nach der Bürgerversammlung mehrfach kontaktiert worden, mit der Bitte, die Gemeinde möge so sparsam wie möglich sein.

Fest steht nach einem Termin mit der Rechtsaufsicht, dass das Areal in drei Abrechnungsgebiete aufgeteilt wird. Bei der Bergstraße als Haupterschließungsstraße werden für den Gehweg 60 Prozent und für die Fahrbahn 40 Prozent auf die Anlieger umgelegt. Im Bereich Gartenstraße sowie der Verbindung Gartenstraße und Am Weinberg beläuft sich bei beiden Befestigungen der Satz auf 60 Prozent.

Keine verkehrsberuhigte Zone

Dem Vorschlag von Schmuck, in den letztgenannten Straßen eine verkehrsberuhigte Zone einzuführen und dann ebenfalls 40 Prozent umzulegen, folgte Bürgermeister Alexander Fritz nicht. Der Bereich hätte dann ursprünglich anders geplant werden müssen, etwa mit Pflasterungen.

Erfolg hatten die Bürger bei einer günstigeren Lösung für den Gehsteig in der Bergstraße. Dieser soll nun nicht gepflastert, sondern asphaltiert werden. Bestehen bleibt allerdings der nördliche Gehweg bis zur Kreuzung Gartenstraße, der laut Ingenieur Roland Schwarzott lediglich als „Notgehweg“ gebaut würde.

Neu entschieden hat das Gremium auch bei der Anordnung mehrerer Parkplätze entlang des gemeindlichen Grundstücks auf Höhe des Kindergartens. Statt der ursprünglich geplanten zwölf Quer- sollen nun sechs Längsparkplätze entstehen, um Verkehrsbehinderungen beim Ein- und Ausparken zu vermeiden. Erhalten bleiben in den Abrechnungsgebieten Baumscheiben zur Auflockerung. Schwarzott machte deutlich, dass dies nicht zu großen Mehrkosten führen würde. Wegen vieler Kabel, Kanäle wären meist nur Sträucher möglich.

Schließlich entschied der Rat, dass die Gartenstraße und die Straße Am Weinberg komplett asphaltiert und mit einer Pflasterrinne zur Entwässerung sowie der Markierung eines Seitenstreifens ausgestattet werden.

Kommen wird die LED-Technik bei der Beleuchtung, während sich die Anlieger mehrheitlich für die Erneuerung der herkömmlichen Lampen (30 000 Euro) ausgesprochen hatten. Allerdings lag damals mit 57 000 Euro ein weitaus höheres Angebot der N-Ergie für LED vor, inzwischen ist es auf 31 000 Euro reduziert. Die Differenz soll, wenn rechtlich möglich, von der Kommune übernommen werden.

Auf knapp 60 000 Euro kommt zudem die Planung und Verlegung von Leerrohren für künftige Glasfaserkabel, um den wachsenden Datenverkehr im Internet meistern zu können.

Vergeben hat der Gemeinderat schließlich den Auftrag für die Straßenarbeiten samt Entwässerung und den geplanten Gehsteigen an die Lichtenauer Firma Ulsenheimer. Von den insgesamt rund 813 000 Euro sind etwa 100 000 Euro als nicht umlagefähig abzuziehen, unter anderem ist darin noch ein Kanalreststück in der Bergstraße enthalten. Die Kosten sind allerdings noch nicht als endgültig anzusehen, etwaige Extras für Planungen und Zusatzaufwand sind nicht enthalten.

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