Alles Liebe und ein Liegestuhl für den Balkon

13.5.2012, 10:00 Uhr
Alles Liebe und ein Liegestuhl für den Balkon

© Hans-Joachim Winckler

Franz, zehn Monate, sitzt im Kinderwagen und kaut abwechselnd an seiner Reiswaffel oder lacht vergnügt. Er hat natürlich noch keine Muttertagsüberraschung vorbereitet, aber Mama Rebekka Henke erinnert sich: „Vor einem Jahr habe ich zum ersten Mal etwas bekommen.“ Tochter Isabella, zweieinhalb, hat in der Kindertagesstätte einen Handabdruck mit Fingerfarben gemacht: „Das war ganz niedlich und ich hab’ mich doll gefreut“, sagt die 30-Jährige.

Alles Liebe und ein Liegestuhl für den Balkon

© Hans-Joachim Winckler

Sie selbst wird am Muttertag auch aktiv: „Ich rufe meine Mama, die in Thüringen lebt, entweder an oder ich schicke vorher eine liebe Postkarte.“ Und dann gesteht sie lachend, dass sie seit sie selbst Kinder hat, schon öfter zum Hörer gegriffen hat: „Ich habe meiner Mutter gesagt, dass ich jetzt ganz anders schätzen kann, was sie alles gemacht hat, weil ich plötzlich weiß, was am Mamasein alles dranhängt.“

Alles Liebe und ein Liegestuhl für den Balkon

© Hans-Joachim Winckler

„Meine Mutter mag am Sonntag nichts geschenkt bekommen“, sagt André Michael und überlegt: „Warum genau, weiß ich überhaupt nicht.“ Der 18-Jährige denkt zurück: „Früher in der Schule habe ich ihr was gebastelt, einmal so ein Mosaik aus Steinen.“ Er verstehe sich gut mit seiner Mutter, sagt André und plant: „...vielleicht bekommt sie doch was.“

Alles Liebe und ein Liegestuhl für den Balkon

© Hans-Joachim Winckler

Der Ursprung des Muttertags liegt in den USA und hatte mit Blumen nichts am Hut. Eine der Vorreiterinnen machte sich schon 1870 für eine Mütter-Friedenstag-Initiative stark, damit Söhne nicht mehr im Krieg fallen. 1914 wurde der Muttertag in Amerika zum ersten Mal als nationaler Feiertag ausgerufen. Kein Trumpf für die Initiatorin. Sie ärgerte sich über die zunehmende Kommerzialisierung und setzte sich für die Abschaffung dieses Tags ein...

Eine bessere Idee, an der die ganze Familie Spaß hat, hat Stefanie Pöllmann. Die 21-jährige Bankkauffrau wird ihre Mutter mit einem „Essens-Gutschein“ überraschen: „Der gilt dann auch für meinen Vater, damit lade ich beide zu ihrem Lieblingsgriechen ein“, verrät sie. Walter Sensen denkt in eine ganz ähnliche Richtung: „Wahrscheinlich bekommt sie von mir einen Gutschein für einen Wellnesstag, dann kann sie sich verwöhnen lassen“, plant der 17-Jährige, der gerade eine Ausbildung macht.

Olesya Potes-Haas stammt aus Russland. Die 29-Jährige erklärt: „Dort gibt es keinen Muttertag, wir kennen nur den Frauentag am 8. März, da gibt es für alle Frauen kleine Geschenke oder Blumen.“ Mittlerweile lebt Olesya als junge Ehefrau in Fürth und hat sich deshalb für ihre Schwiegermutter eine duftende Muttertags-Überraschung ausgedacht: „Ich habe ein Parfum für sie besorgt und jetzt kaufe ich dazu noch Blumen.“

Zwar fällt der Ehrentag stets auf einen Sonntag, aber das heißt natürlich noch lange nicht, dass alle Mütter frei haben. Helena Dronsgalla (50) ist beim Transportdienst des Klinikums beschäftigt und wird arbeiten. Sie freut sich trotzdem schon jetzt: „Mein Sohn und ich unternehmen anschließend etwas gemeinsam und mein Geschenk habe ich schon: Einen schönen Holzliegestuhl für den Balkon.“

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