Alternativplan für die „Alte Ziegelei“

WILHERMSDORF - Beim Tagesordnungspunkt 4 der jüngsten Sitzung des Wilhermsdorfer Marktgemeinderats wurden die zahlreichen Zuhörer erst einmal vor die Türe gebeten. Denn zur Aufstellung eines Bebauungsplanes „Zenn-Center“ gab es in den Reihen der SPD-Fraktion noch Klärungsbedarf.

Wie berichtet, versucht die Marktgemeinde seit einiger Zeit, für das Einkaufszentrum „Ziegelei“ nahe des Alten Bahnhofs mehrere Filialisten zu gewinnen. Die Grundstücksverhandlungen laufen dort nicht ganz rund, bestätigte Bürgermeister Uwe Emmert (CSU) bereits mehrfach.

Dass aber nun ausgerechnet an völlig anderer Stelle, nämlich nahe der Staatsstraße nach Markt Erlbach gegenüber des Bahnhofs „Wilhermsdorf Mitte“, ein B-Plan „Zenn-Center“ aufgestellt werden soll, überraschte viele der anwesenden Bürger. Denn der im Plan stehende Name des Gewerbegebiets ließ sie bereits vermuten: „Die Alte Ziegelei ist tot – es lebe das neue Zenn-Center“.

Klärungsbedarf bestand aber auch bei SPD-Sprecher Christian Flory: Er hatte an der vorausgegangenen Fraktionssprechersitzung nicht teilnehmen können. Und die anwesende SPD-Gemeinderätin war danach erkrankt und konnte ihre Erkenntnisse nicht weitergeben. Bürgermeister Emmert versprach Aufklärung. Aber wegen der dabei zur Sprache kommenden Grundstücksfragen geschah dies nicht öffentlich.

Draußen vor der Tür wurde gerätselt, was mit dem Skater- und Bolzplatz passieren soll, die sich aktuell auf der „Zenn-Center“-Fläche befinden: Wo sollen sich die Jugendlichen dann austoben? Innen wurde eine Viertelstunde geheim diskutiert. Dann durften die Gäste wieder ins Warme, und die Ratsmitglieder stimmten dem Beschluss zu. Nur eine Gegenstimme von Harald Nägel (SPD) gab es.

Doch eigentlich ist das „Zenn-Center“ nicht Neues: Schon in einem Nahversorgungskonzept des Jahres 2001 tauchte der Name auf. Und so beschwichtigte Bürgermeister Emmert denn auch auf Nachfrage: Nein, die „Alte Ziegelei“-Pläne seien weiterhin aktuell. „Das Zenn-Center ist eine Alternative. Wir wollen diese lediglich frühzeitig prüfen, um bei Bedarf reagieren zu können.“ Der Planungsauftrag ging an das Ingenieurbüro Christofori und Partner.