Ammerndorfer Großbaustelle mit Fragezeichen

AMMERNDORF - Mit der Sanierung von Mühlgasse und Steingruberstraße steht für die Marktgemeinde eine Großbaustelle an. Ingenieur Roland Schwarzott bat in der jüngsten Sitzung den Gemeinderat um Geduld, denn: "Es wird alles umgekrempelt."

Dringlichste Aufgabe ist bei dem Projekt der Austausch der äußerst betagten Wasser- und Kanalleitungen. Auch muss an ein Leerrohr für eine mögliche Versorgung mit Glasfaser gedacht werden. Nach ersten Kalkulationen des Fachmanns belaufen sich die Kosten für den Kanal auf rund 460 000 Euro. Die Sanierung der Wasserleitungen kommt auf etwa 286 000 Euro.

Noch offen sind hingegen die Kosten für den Straßenbelag, hier muss zuerst die Frage nach Asphalt oder Pflaster geklärt werden. Hierfür könnten zudem Mittel aus der Städtebauförderung fließen. Ein Gespräch darüber mit der Regierung von Mittelfranken ist allerdings, so Bürgermeister Alexander Fritz, verschoben worden.

Umgedacht hat der Gemeinderat beim Zeitplan. Sollte zunächst die Sanierung der Rohre noch in diesem Jahr und der Straßenbelag erst im kommenden Frühjahr erfolgen, wird die komplette Maßnahme nun in einem Zug im Jahr 2020 durchgezogen.

Das bedeutet, alle Beteiligten müssen in einem engen Zeitfenster zurechtkommen. Noch im ersten Halbjahr sollen heuer die erforderlichen Beschlüsse des Gemeinderats gefällt werden, dann folgen die Ausschreibungen, mit der Vergabe könne laut Schwarzott möglicherweise im Juli begonnen werden.

Für die Tiefbauplanungen sind im laufenden Haushalt immerhin 80 000 Euro eingestellt. Ausgelotet werden müssen dabei vor allem die Kapazitäten der Unternehmen, denn ein Problem stellt sich überdies: Sind überhaupt Firmen beim anhaltenden Bauboom verfügbar?

Keine Angebote

Und diese Frage beantwortete das Gremium gleich mit Nein. In derselben Sitzung musste es nämlich die Ausschreibung für die Außenanlagen am neuen Mehrfamilienhaus in der Vogtsreichenbacherstraße aufheben. Der Grund: Es waren keine Angebote eingegangen.

Ähnliches berichtete Planer Roland Schwarzott auch aus Cadolzburg. Für Arbeiten in der dortigen Bauhofstraße hätte von 21 angeschriebenen Firmen lediglich ein Unternehmen ein Angebot abgegeben.