Fürther Schulen bekommen Amok-Alarmanlagen

21.12.2018, 06:00 Uhr
Fürther Schulen bekommen Amok-Alarmanlagen

© Foto: Horst Linke

Der Ernst des Lebens macht keinen Bogen um die Kleinen. Immer mehr Fürther Klassenzimmer sind mit Notrufsystemen ausgestattet. Sie ermöglichen es nicht nur, in den Unterrichtsräumen bei Gefahr Alarm für das ganze Schulhaus auszulösen, sondern auch der Schulleitung, in Ausnahmesituationen interaktiv und gezielt steuernd einzugreifen. Dazu gibt es Gegensprechanlagen und automatische Verriegelungssysteme.

Nachdem bereits der Neu- und Altbau des Helene-Lange-Gymnasiums, die Krautheimer Krippe und die Grundschule Maistraße mit entsprechenden Alarmanlagen ausgerüstet worden sind, hat der Stadtrat 2017 ein sogenanntes Notfall- und Gefahren-Reaktionssystem auch für die Leopold-Ullstein-Realschule genehmigt. Es kostete 196 000 Euro.

Schulreferent Markus Braun begründet diese Konzentration mit der unübersichtlichen Gemengelage der verschiedenen Schulen rund um den Tannenplatz. Auch das Umfeld ist entscheidend. Deshalb sind die Schulhäuser in dicht besiedelten Stadtteilen an der Soldner- und Kiderlinstraße ebenfalls schon nachgerüstet worden – wie auch die Schulen in der Friedrich-Ebert-Straße und der Rosenstraße.

Mahnung an die Schüler

Aktuell ist die Hans-Böckler-Real- und Wirtschaftsschule an der Reihe. Das Alarmsystem ist nach den Worten von Direktor Thomas Bedall bereits aktiviert. Nur noch Restarbeiten wie die Montage neuer Türknöpfe stünden aus. Die Schüler seien bereits über die Bedeutung des Systems informiert worden – verbunden mit der Mahnung, sorgsam damit umzugehen.

Der städtische Bauausschuss hat nun einstimmig eine Prioritätenliste weiterer Maßnahmen verabschiedet. Demnach sollen die Grundschule John-F.-Kennedy-Straße und das Förderzentrum Süd in der Jakob-Wassermann-Straße im Zuge des Umbaus des Theaterraums an der Böckler-Schule für die Ganztagsbetreuung mit Alarmanlagen ausgestattet werden. Für 2019 auf der Agenda steht die Seeackerschule, 2020 sollen die Frauenschule und das Hardenberg-Gymnasium folgen. 2021 ist die Nachrüstung der Otto-Seeling-Schule geplant.

Auch bei der Verwaltung soll nachgerüstet werden

Ziel der Stadt ist es, so Braun, alle Schulen mit den speziellen Alarmsystemen auszustatten – um die Kosten zu senken, möglichst im Zuge von Generalsanierungen wie im Fall der Rosenschule. Deshalb muss das Schliemann-Gymnasium etwa noch bis zum geplanten Um- bzw. Neubau warten. Bei kleinen Vorortschulen mit überschaubarer Belegschaft sieht der Bürgermeister den geringsten Handlungsbedarf.

Auch Quartiere der öffentlichen Verwaltung stehen im Fokus der Sicherheitsoffensive der kommunalen Gebäudewirtschaft. In der Rangfolge der vermuteten Gefährdung steht das Sozialrathaus vor dem Ämtergebäude Süd und dem Jobcenter. Daran schließen sich der Rathaus-Altbau, das Technische Rathaus und das Wirtschaftsrathaus an. Am Ende der Skala rangieren das Ämtergebäude in der Wasserstraße, die Amtsstelle Nord und die Tourist-Information.

Damit nicht genug: Auch Volkshochschule, Stadttheater und Berolzheimerianum, Stadthalle und Kulturforum werden in der Prioritätenliste als Objekte für den Einbau von Amok-Alarmanlagen aufgeführt. Ebenso wie Kindertagesstätten, Krippen und Horte. Eine Mammutaufgabe, die Fürth nur über einen längeren Zeitraum hinweg stemmen kann.

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