Arbeitsmarkt: Fürth überrascht

FÜRTH - Die Schule ist zu Ende, die Ausbildung aber beginnt für viele erst im September: Experten wissen, dass die Zahl der Menschen ohne Job im Juli gewöhnlich steigt. Die Stadt Fürth ist diesmal eine Ausnahme. Die Arbeitslosigkeit sank hier nochmals.

4485 Menschen waren im Juli in der Stadt Fürth arbeitslos gemeldet – weniger als im Juni (-1,5 Prozent) und weniger auch als im Juli 2013 (-2,1 Prozent). Zu rechnen war damit nicht, lässt doch das Schuljahresende in der Regel die Arbeitslosenzahlen leicht nach oben klettern, wie man es auch im restlichen Zuständigkeitsbereich der Fürther Agentur für Arbeit beobachten konnte; neben der Stadt und dem Landkreis Fürth gehören dazu Erlangen, Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.

Im Juli melden sich Jugendliche, die die Schule verlassen oder ihre Ausbildung beendet haben, vorübergehend arbeitslos, erklärt Peter Haberecht, Leiter der Arbeitsagentur. Die Jugendarbeitslosigkeit steigt dann auffällig. „Zudem halten sich Betriebe in den Sommermonaten mit Neueinstellungen zurück, nehmen diese aber nach der Ferienzeit vor.“ Angesichts dieser normalen Entwicklung könne man in der Region weiter von einem „stabilen“ Arbeitsmarkt sprechen.

Im Landkreis Fürth waren im Juli 2033 Männer und Frauen ohne Job; das sind zwar 2,4 Prozent mehr als im Juni, aber 2,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt in der Stadt bei 6,5 Prozent (Juli 2013: 6,8 Prozent), im Landkreis bei 3,2 Prozent (Juli 2013: 3,3 Prozent).

Ein Beleg für die Stabilität des Arbeitsmarktes ist auch die Nachfrage nach Personal, die weiter gewachsen ist. Seit Jahresbeginn wurden in Fürth 1555 Stellen und im Landkreis 871 Stellen gemeldet, das sind 2,4 Prozent bzw. 6,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gesucht wird Personal weiterhin vor allem in den Bereichen Produktion/Fertigung und Gesundheit/Pflege/Erziehung.

Gute Chancen sieht Agenturchef Haberecht auch für junge Menschen, die noch nach einer Ausbildungsstelle suchen: Für sie bieten sich „noch genügend Gelegenheiten, wenn jetzt auch Alternativen zum Traumberuf in Betracht gezogen werden“. Ausbildungsbetriebe, so Haberecht, sollten jedem ausbildungswilligen Jugendlichen eine Chance geben, „selbst wenn dieser vielleicht nicht das perfekte Zeugnis mitbringt“. Oft seien diese Bewerber besonders motiviert.

Laut Statistik sind derzeit in Fürth noch 371 junge Menschen ohne Ausbildungsplatz. Ihnen stehen derzeit 238 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Im Landkreis sind noch 247 Jugendliche auf der Suche nach einer Lehrstelle und noch 201 Stellen unbesetzt.