Arbeitsmarkt profitiert kaum vom Frühjahr

1.4.2018, 10:00 Uhr
Arbeitsmarkt profitiert kaum vom Frühjahr

© Hendrik Schmidt/dpa

In Fürth waren im März 3740 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 85 weniger als noch im Februar. Die Quote lag bei 5,1 Prozent; im Vormonat waren es 5,2 Prozent gewesen. Ein ähnliches Bild gibt der Landkreis ab: 1743 Männer und Frauen waren dort ohne Job; im Februar lag ihre Zahl noch bei 1819. Auch hier sank die Quote um 0,1 Prozentpunkte. Sie liegt momentan bei 2,7 Prozent.

Normalerweise ist März der Monat, in dem es nach dem Winter wieder mächtig bergauf geht. Dass die Arbeitslosenzahl heuer eher etwas moderater sinkt, begründet Jürgen Wursthorn, Sprecher der Fürther Agentur für Arbeit, mit den gemäßigten Temperaturen der vergangenen Monate. Wer hauptsächlich im Freien arbeitet, etwa auf dem Bau oder im Garten, habe beinahe durcharbeiten können.

Kurze Zwangspause

Lediglich die Kältewelle im Februar habe zu einer kleinen Zwangspause geführt, allerdings kaum zu Entlassungen, da der Frühling quasi schon vor der Tür stand. Für eine kurze Zeit der Überbrückung überlegten es sich Arbeitgeber mittlerweile gut, ihre Mitarbeiter freizustellen, so Wursthorn. Schließlich wolle kaum jemand riskieren, dass sich gutes Personal einen anderen Job sucht. Denn: Der Fachkräftemangel wird immer größer.

Weil viele Betriebe also ihre Belegschaft auch im Winter behalten haben, fällt in der März-Statistik ein weiterer Aspekt auf: Es gibt weniger freie Stellen als sonst in diesem Monat. In Fürth waren es 273 und damit 36 weniger als noch im Februar. Auch im Landkreis lässt sich dieser Trend beobachten. Hier lag die Zahl der gemeldeten Stellen im März bei 157, im Vormonat waren es noch 205.

Wursthorn sieht darin keine beunruhigende Veränderung, sondern lediglich eine Verschiebung der Nachfrage. Weil viele Unternehmen eben bereits im Februar wegen des guten Wetters neues Personal eingestellt hätten, seien sie im März, dem sonst dafür üblichen Monat, bereits mit Mitarbeitern versorgt gewesen.

Für die kommenden drei Monate ist Wursthorn zuversichtlich. Er geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit weiter sinken und die Nachfrage nach geeignetem Personal weiter steigen wird. Hier will auch die Fürther Agentur für Arbeit ansetzen. Sie möchte vor allem die Langzeitarbeitslosen mit geeigneten Qualifikationen unterstützen und zurück in eine Beschäftigung führen.

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