Architekturperlen im Treppenhaus

13.10.2015, 21:00 Uhr
Architekturperlen im Treppenhaus

© Foto: Giulia Iannicelli

„Schwerpunktschule Architektur“ darf sich das Hardenberg-Gymnasium (HGF) seit 2007 nennen. Was klingt wie eine Talentschmiede für künftige Städteplaner, soll lediglich dafür sorgen, dass „das komplexe Thema Architektur einen immer größeren Stellenwert im Unterricht erhält“, erklärt Ernst-Ludwig Vogel. Der 70- Jährige war maßgeblich daran beteiligt, dass das HGF als einzige Schule in Mittelfranken den Titel bekommen hat.

In der „Landesarbeitsgemeinschaft Architektur und Schule“ arbeiten Lehrer mit Experten aus verschiedenen Bereichen zusammen, um Konzepte für den Unterricht zu entwickeln – darunter derzeit vier Lehrer aus Fürth. Das Kultusministerium und die bayerische Architektenkammer unterstützen das Projekt finanziell.

Vogel zufolge soll so Schritt für Schritt „das Bewusstsein für die Bedeutung von Architektur und Städtebau für das Wohn- und Lebensumfeld junger Menschen“ gefördert werden. „Vornehmlich in der Schule, aber auch darüber hinaus.“

Wie so etwas aussieht? „Wir haben damals mit den Schülern beispielsweise verschiedene Bauprojekte in der Stadt wie die Neue Mitte oder auch den Saturn-Markt und das Kulturforum besucht“, berichtet Vogel. Anschließend wurden die jeweiligen Pläne studiert und diskutiert, um später eine Stellungnahme dazu abgeben zu können. Die Jugendlichen konnten so anhand von Fallbeispielen vor Ort für ihre Umgebung sensibilisiert werden. In jüngerer Vergangenheit gab es zudem ein P-Seminar zu dem Thema.

Einblicke in die Arbeit

Zum festen Bestandteil ist inzwischen auch die Wanderausstellung „Architektouren“ geworden. Die Architektenkammer hat im Sommer „300 Vorzeigeobjekte bayernweiter Baukunst der letzten drei Jahre“ (Vogel) ausgewählt, knapp 60 davon sind nun im Treppenhaus des HGF zu sehen. Zum Beispiel der Neubau eines Kinderhauses in Schniegling oder das neue Gemeindehaus von St. Paul in der unmittelbaren Nachbarschaft des Gymnasiums.

Architekt Wolfram Heid erklärte bei der Vernissage sein Vorgehen, schilderte Probleme und gab den Schülern Einblicke in seine Arbeit. Jedes der 60 Bauwerke ist auf den Schautafeln kurz erklärt, reichlich bebildert und mit Plänen versehen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 12. November wochentags im Hardenberg-Gymnasium, Kaiserstraße 92, Altbau, Treppenhaus, zweiter Stock zu sehen – Montag bis Donnerstag von 8 bis 17.30 Uhr, freitags von 8 bis 15.30 Uhr.

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