Atomgegner machen Druck

30.4.2012, 19:00 Uhr
Atomgegner machen Druck

© Hans-Joachim Winckler

Mit Rücksicht auf den Gartenmarkt machten die Demonstranten auf ihrem Weg zum Kohlenmarkt einen Bogen um die Fürther Freiheit. Am Ziel ermahnte Bündnissprecherin Gisela Hirth die Teilnehmer zur Wachsamkeit. In ihren Augen fehlt trotz gegenteiliger Bekundungen der politische Wille zu einer Energiewende, die diesen Namen auch wirklich verdient. Der Ausbau erneuerbarer Energien werde durch Kürzungen bei der Förderung regelrecht gebremst.

Als besonders krassen Widerspruch sieht es Hirth an, dass die Bundesregierung das Atomkraftwerk Angra 3 in Brasilien mit einer staatlichen Bürgschaft in Milliardenhöhe fördern will. Weitere deutsche Atombürgschaften in Indien, Finnland und Großbritannien seien angefragt. Immer noch geisterten Großkraftwerke als Brückentechnologie durch die Köpfe.

Hirth gab zu bedenken, dass weltweit noch kein sicheres Endlager für Atommüll existiere und die Aussicht darauf auch in Deutschland in weite Ferne gerückt sei. Unter solchen Bedingungen weiter Atommüll zu produzieren, sei absolut verantwortungslos und gefährde die Lebensgrundlagen vieler nachfolgender Generationen.

Nachdenklich stimmte auch der Vortrag von Karin Schaepe, Sprecherin der Steiner „Hilfe für Tschernobylkinder“. Alljährlich bietet die Initiative der Steiner Paul-Gerhardt-Kirche rund 100 Jugendlichen aus dem verstrahlten Gebiet Erholungsaufenthalte in Mittelfranken an und ist dazu in hohem Maß auf Spenden angewiesen. Ironisch setzte sich der JugendTheaterClub in einer szenischen Lesung mit den Interessen der Atomlobby auseinander. Die Lüge von der sauberen Energie entlarvte am Sonntag auch die Filmvorführung von „Yellow Cake“ im Babylon.

 

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