Attacke auf Kleeblatt-Fans: Kripo ermittelt in Ultra-Szene

28.2.2017, 18:15 Uhr

Bei der Aufklärung, was sich in der Nacht zum Sonntag vor dem Rathaus abgespielt hat, ist die Polizei noch am Anfang. In den nächsten Tagen stehen weitere Vernehmungen der zehn Opfer an, die Ermittlungen hat inzwischen die Kripo Nürnberg übernommen, weil der Ultra-Bezug wahrscheinlich sei, wie Messing auf Nachfrage sagte.

Wie berichtet, war die zehnköpfige Gruppe gegen 2.30 Uhr vor dem Rathaus in der Königstraße unvermittelt von einer zweiten, deutlich größeren Gruppe angegriffen worden. Die Polizei sprach von "20 bis 50" Personen, die teils vermummt waren und anfingen, auf die anderen einzuschlagen. Dabei versuchten sie, einem 28-Jährigen seinen weiß-grünen Kleeblatt-Pullover zu rauben. Schließlich flüchteten sie zurück in Richtung Mohrengasse. Vier Verdächtige wurden noch in der Nacht festgenommen.

Der 28-Jährige und seine Freunde wurden offenbar zufällig zu Opfern: Der erste Gedanke, dass sich hier rivalisierende Fanlager zur Schlägerei verabredet haben, habe sich nicht bestätigt, sagt Polizeichef Messing. Nach bisherigen Erkenntnissen gehören die Attackierten "nicht der engen Fanszene an". Es sei auch kein Streit vorausgegangen.

Die Gruppe war womöglich einfach die erste mit erkennbarem Fürth-Bezug, die den Angreifern über den Weg lief. Derzeit müsse man davon ausgehen, dass es jeden hätte treffen können, der einen Fan-Schal trägt, so Messing. Sollte sich dieser Verdacht bewahrheiten, wäre es noch eine "Schippe drauf" auf das, was man an Randale durch Ultras erlebt hat: "Das hat mit Fußball nichts zu tun, das ist ein Ausleben von Gewalt."

Erst im November hatte er sich ähnlich geäußert: Damals hatten sich Hooligans beider Vereine nach dem U19-Derby neben dem Spielfeldrand wild geprügelt, auch Familien mit Kindern mussten zusehen.