Auch Fürther wollen Zeichen gegen Nügida setzen

15.2.2015, 06:00 Uhr
In der Region, wie hier in Neumarkt, gab es bereits Demonstrationen gegen Pegida. Nun gehen die Menschen gegen Nügida auf die Straße.

© Fritz-Wolfgang Etzold In der Region, wie hier in Neumarkt, gab es bereits Demonstrationen gegen Pegida. Nun gehen die Menschen gegen Nügida auf die Straße.

Der Nürnberger Pegida-Ableger hat "Spaziergänge" für den Rosenmontag und für Montag, 23. Februar, angemeldet. Dort wollen patriotische Nürnberger gegen die angebliche Islamisierung des Abendlandes demonstrieren. Dagegen hat sich Protest formiert:

Das Antifaschistische Aktionsbündnis wird gegen 16.30 Uhr von der Gostenhofer Hauptstraße über Plärrer, Frauentorgraben, Lessingstraße, Tafelfeldstraße, Landgrabenstraße, Pillenreuther Straße zum Ritter-von-Schuh-Platz ziehen. Das Nürnberger Bündnis Nazistopp teilte mit, man werde auf der Pillenreuther Straße auf Höhe des Annaparks eine Kundgebung gegen den Nügida-Aufmarsch abhalten. Ab 18 Uhr soll es ein "kleines Bühnenprogramm mit Reden und auch etwas Klamauk" geben, heißt es in einer Pressemitteilung.

Weitere Versammlungen erwartet die Polizei im Bereich Frankenstraße vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Auch hier hat das Nürnberger Bündnis Nazistopp zunächst eine Veranstaltung für 18 Uhr angekündigt. Ab 19.30 Uhr hält die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg hier die Kundgebung "Kehraus für Nügida am Rosenmontag" ab.

Die Antifaschistische Linke Fürth (ALF) will an beiden Montagen die Gegenproteste unterstützen und auch in Fürth ein Zeichen setzen. Sie hofft, dass sich viele Fürther um 17.30 Uhr am Kohlenmarkt versammeln, um gemeinsam zum Hauptbahnhof zu ziehen und nach Nürnberg zu fahren.

"Wollen uns spalten"

„Neonazis und Rassisten bedienen sich an dem Deckmantel Pegida bzw. Nügida, um offen Rassismus und Islamfeindlichkeit zu schüren“, heißt es in der Ankündigung der ALF. „Sie wollen uns in ,Deutsche‘ und ,Nichtdeutsche‘ spalten.“ Bedauert wird, dass auch Politiker aus der gesellschaftlichen Mitte Verständnis für manche Anliegen von Pegida äußern. Ihnen gehe es nur um Wählerstimmen.

Die ALF weist darauf hin, dass in jüngster Zeit nicht nur in vielen Städten unter dem Namen Pegida „ausländerfeindliche Hetze“ verbreitet wurde, sondern es auch Brandanschläge gegen geplante Asylunterkünfte gab.

Der „plumpe Rassismus“ helfe den Pegida-Demonstranten, um „unter anderem ihre Angst vor dem sozialen Abstieg auf die Schwächsten der Gesellschaft zu projizieren“. An der Stelle des Gegensatzes von Arm und Reich stehe ein „ Scheingegensatz zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe, Religion und sexueller Orientierung“.

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