Auch in Fürth auf den Spuren der Opfer

21.4.2015, 11:00 Uhr
Auch in Fürth auf den Spuren der Opfer

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Am Donnerstag startet in Hersbruck der eigentliche Marsch auf den Spuren der Opfer zur KZ-Gedenkstätte in Dachau. Dazu aufgerufen hat eine Gruppe charismatischer Christen aus dem Großraum. Nachdem am Sonntag schon eine ähnliche Auftaktveranstaltung in Nürnberg Zeichen gesetzt hat, rief nun auch der Vorsitzende der evangelischen Allianz Fürth, Thomas Herrmann, zur Auseinandersetzung mit der Schuld der Vorfahren und zum Bemühen um Versöhnung mit den Juden auf.

Oberbürgermeister Thomas Jung, der wie Bürgermeister Markus Braun und Dekan Jörg Sichelstiel dem Aufruf gefolgt war, dankte den freikirchlichen Veranstaltern insbesondere für ihr Bemühen um Verständigung mit Israel. Auch sei dieser Kreis geeignet, auf das Versagen der Kirchen im Kampf gegen den Nationalsozialismus aufmerksam zu machen.

An neun Stationen auf dem Weg durch die Innenstadt zum Paradiesbrunnen machte der Fürther NS-Forscher Siegfried Imholz auf Schicksale aufmerksam, die für die Grausamkeit der Rassisten stehen 1068 Fürther Juden wurden ermordet. Damit wurde eine jahrhundertealte Tradition des guten Miteinanders ausgelöscht.

300 Grundstücke und 194 Betriebe wurden enteignet. Den gesamte Besitz der jüdischen Gemeinde kassierten die braunen Machthaber für 150 Reichsmark. 280 Geflohene bürgerten sie aus. Für den Widerstand in Fürth stehen 208 inhaftierte NS-Gegner, von denen 24 ermordet worden sind.

Schweigend zogen die Teilnehmer durch die Fußgängerzone. An den Stationen stimmten sie immer wieder in Gebete ein Mit Handzetteln klärten sie Passanten über den Hintergrund ihrer Aktion auf.

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