Auch in Fürth wird für mehr Klinikpersonal gekämpft

22.2.2017, 11:00 Uhr

"Bundesweit und in allen Bereichen müssen viele Beschäftigte immer wieder auf Pausen verzichten, um die Patienten versorgen und den Ablauf in den Kliniken gewährleisten zu können", sagt Bernhard Bytom, Fachsekretär für Gesundheit und Soziales bei ver.di Mittelfranken.

Trägerübergreifend waren deswegen die Beschäftigten am Dienstag aufgerufen, die ihnen gesetzlich zustehende Pause tatsächlich zu nehmen, um sich von belastender Arbeit zu erholen und gleichzeitig ihr Recht auf Pausen zu unterstreichen. "Auch für Krankenhausbeschäftigte gelten schließlich die Arbeits- und Gesundheitsschutzbestimmungen", betonte Bytom. "Mehr als sechs Stunden Arbeit ohne Pause sind rechtlich nicht zulässig."

Druck wird erhöht

Die ver.di-Betriebsgruppe am Klinikum Fürth bot den Beschäftigten an, ihre Mittagspause beim ver.di-Infostand vor der Cafeteria zu verbringen. Dort erhielten sie Informationen zum Thema Entlastung und zu anderen gewerkschaftlichen Themen.

Nach ver.di-Berechnungen fehlen an den Kliniken bundesweit rund 162.000 Stellen, allein in Bayern seien es etwa 21.000. Um die vorgeschriebenen Ruhepausen einhalten zu können und genug Zeit für alle Patienten zu haben, brauche es aber ausreichend Personal. "Deshalb muss der Gesetzgeber verbindliche Standards festlegen, wie viel Personal der verschiedenen Berufsgruppen für wie viele Patienten da sein muss", so Bytom

Die Gewerkschafter kündigen "allmonatliche Aktionen bis hin zu Streiks" an. Bytom: "Wir werden den Druck auf die Politik für eine bessere Personalausstattung bis zur Bundestagswahl kontinuierlich erhöhen." Parallel wird ver.di in den nächsten Tagen eine bayernweite Unterschriftenaktion starten.

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