Auf der Fürther Kärwa geht das Festbier zur Neige

5.10.2017, 13:45 Uhr
Auf der Fürther Kärwa geht das Festbier zur Neige

© Hans Winckler

Ein wenig schade sei das schon mit dem Wetter, sagt Schausteller-Chef Helmut Dölle und bedauert: "Es hat uns in den einen oder anderen Haupttag reingeregnet." Am Eröffnungsabend ging etwa exakt während des Feuerwerks auf der Freiheit ein heftiger Schauer nieder. Trotzdem will Dölle nicht klagen. "Die Fürther lassen sich davon nicht abhalten, sie feiern ihre Kirchweih."

Es ist mittlerweile Usus in Fürth, am Donnerstag eine Zwischenbilanz zu ziehen – und die fällt trotz des Wetters rosig aus. Zumal die Kärwa ihren Ruf als Familienfest einmal mehr bestätigt. Unschöne Zwischenfälle blieben bislang aus. Marktamtsleiter André Hollitzer weiß lediglich von einigen wenigen Besuchern, die betrunken auffielen, sowie von Bettlern, denen man einen Platzverweis erteilen musste. Für zwischenzeitliche Aufregung sorgte ein nächtlicher Wasserrohrbruch in der Alexanderstraße.

"Es ist die sicherste Kirchweih in der sichersten Großstadt", bilanziert Bürgermeister Markus Braun zufrieden und lobt das erweiterte Sicherheitskonzept. Wie berichtet, stehen erstmals 35 Lautsprecher an 17 Standorten, um die Besucher informieren zu können. Zwei Testdurchgänge im Kärwabetrieb liefen zufriedenstellend. An einigen Stellen, wo die Durchsagen nicht so gut zu verstehen waren, "müssen wir noch nachbessern", sagt André Hollitzer. Auch die neuen Fahrzeugsperren an den Zufahrtswegen kämen gut an und würden von Schaustellern und Anwohnern akzeptiert.

"Überraschend gut", so Hollitzer, nehmen die Besucher die neue Passage in der Königswarterstraße an. "Egal wann, wir sehen hier immer viele Leute." Schaustellerchef Dölle bestätigt: "Wir waren skeptisch, aber es läuft gut." An Details lasse sich vielleicht noch feilen. Ob die Kärwa-Erweiterung dauerhaft Bestand hat, müsse dann der städtische Kirchweih-Ausschuss entscheiden.

Nur eine Entwicklung bereitet Sorge, sagt Bürgermeister Braun mit einem Augenzwinkern: Das Grüner-Festbier, erstmals ein Märzen, gehe zur Neige – es wird vermutlich nicht bis zum Kärwa-Ende reichen. Die Tucher-Bräu bestätigte das auf FN-Anfrage. "Wir haben – wie in den vergangenen Jahr – fürs Festbier einen einzelnen Sud angesetzt", sagt Marketing-Chef Kai Eschenbacher, "das sind 300 Hektoliter". Offenbar komme das neue Märzen aber so gut an, dass die Menge erstmals nicht ausreiche.

Sorgen, irgendwann auf dem Trockenen zu sitzen, muss sich allerdings niemand machen: Es gibt noch reichlich anderes Bier auf der Kärwa zu trinken, übrigens auch alkoholfrei.

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