Auf Stelzen durch die Fürther Fußgängerzone

30.5.2016, 11:00 Uhr
Auf Stelzen durch die Fürther Fußgängerzone

© Foto: Hans Winckler

Carina hat den Dreh mit den Pedalos schnell raus. Nach einigen Versuchen kommt die Achtjährige auf den beiden kleinen Brettchen mit vier Rädern an den Seiten ganz gut voran. Vorsichtig umrundet sie mit viel Körperbeherrschung den Brezen-Stand in der Fußgängerzone. Dort, wo normalerweise nur Passanten auf ihrem Weg in die Geschäft vorbeilaufen, gehört an diesem Samstagnachmittag ein großer Bereich ausschließlich den Kindern. Sie lassen Hula-Hoop-Reifen kreisen, probieren sich am Seilspringen oder spielen an einem überdimensionierten „Vier gewinnt“.

Aber nicht nur Kinder stürzen sich auf die Spielgeräte, auch Erwachsene probieren, ob sie das Laufen auf Stelzen noch beherrschen. Maria Fontana-Eberle freut sich über sie mindestens genauso wie über die Kleinen: „Erwachsenen, die spielen, sieht man die Freude und Begeisterung genauso an, wie den Kindern“, schwärmt die Vorsitzende des Netzwerks Kinderfreundliche Stadt, das den Weltspieltag zum siebten Mal in Fürth ausgerichtet hat. Der Aktionstag, den die UNESCO unterstützt, findet jedes Jahr am 28. Mai statt. Das Motto heuer lautete „Spielen überwindet Grenzen“. Dem schließt sich auch Elisabeth Reichert an. Die Fürther Sozialreferentin betont in ihrem Grußwort, wie Spielen Sprachgrenzen überwinden kann und so Freundschaften entstehen. „Spielen verbindet alle Kulturen auf der Welt, denn draußen gespielt wird überall.“

Dass die Räume dafür jedoch beschränkt sind, weiß Reichert auch — und überlegt deshalb laut, ob nicht einige Einzelhändler in der Fußgängerzone nicht ab und zu Spieltage wie diesen organisieren könnten. Solche Aktionen müssten dann aber sicherlich ohne einen Jongleur auskommen, der den Kindern jede Menge Spaß brachte. Er ließ auf einem roten Brett, der „kleinsten Bühne der Welt“, Bälle durch die Luft tanzen, balancierte auf einem Rollbrett und klapperte mit Holzkästchen. Nicht nur junge Zuschauer zog er in seinen Bann, einige der erwachsenen Umstehenden musste er einmal sogar um Ruhe bitten, da ihre Begeisterung den Jongleur aus der Fassung zu bringen drohte.

Nach der Vorstellung wandten sich die Kinder wieder dem Spielzeug zu. Heinz Pöllmann war mit seiner achtjährigen Enkelin und deren Freundin gekommen. Für sie würde er sich manchmal weitere Möglichkeiten zum Spielen wünschen. „Für kleinere Kinder gibt es sicherlich genug, für die größeren könnte es noch mehr geben“, findet er.

 

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