Auf Tuchfühlung mit der Natur in Roßtal

18.6.2016, 14:00 Uhr
Auf Tuchfühlung mit der Natur in Roßtal

© Foto: Bernd Böhner

Die Inspiration, eine Jugendfarm in Roßtal zu errichten, hat Vorstand Burkard Endres aus seiner Studienzeit in Erlangen mitgebracht. Dort gibt es ein solches Angebot schon seit 1974. In der Marktgemeinde konnte er schon etliche Unterstützer für die Idee gewinnen. Anfang April wurde daraufhin der Verein gegründet.

Aktuell erstellen Studenten der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Georg-Simon-Ohm-Hochschule unter der Leitung von Professor Wolfgang Wahl eine Machbarkeitsstudie. In dieser Untersuchung soll herausgearbeitet werden, in welcher Größenordnung das Projekt umgesetzt werden kann, und welche Angebote möglich sind. Die Kosten dafür trägt der Markt Roßtal.

Eine Jugendfarm ist eine Freizeit- und Bildungseinrichtung, in der sowohl soziale Kompetenzen als auch Naturerfahrung und Umweltbewusstsein im Vordergrund stehen. Dafür sind unter anderem ein Abenteuerspielplatz, aber auch die Haltung von Tieren angedacht. Außerdem soll jungen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich auch ohne elektronische Unterhaltungsmedien zu beschäftigen. Der Fokus liegt dabei auf einer bewussten Wahrnehmung der Natur, die Möglichkeit, sich austoben zu können, und durch Entdecken und Erleben die eigene Neugier zu stillen. „Wir möchten eine Alternative zur Technik anbieten, dass Kinder auch mal ohne Bildschirm Spaß haben“, erklärt Dieter Goldner, Pressesprecher der „Jugendfarm Roßtal“.

Geld von der EU

Die Finanzierung der Jugendfarm soll unter anderem auch mit Fördergeldern der Europäischen Union realisiert werden. Das so genannte Leader-Programm (französisch Liason entre actions de développement de l’économie rurale), von dem auch der Landkreis profitiert, ist ein Projekt der EU, bei dem innovative Ideen und Aktionen in den ländlichen Regionen unterstützt werden. Allerdings können nur 50 Prozent der Gesamtkosten aus dem Fördertopf bezuschusst werden, die anderen 50 Prozent muss in diesem Fall der Verein aufbringen.

Um das Ziel zu erreichen, braucht der derzeit rund 15 Mitglieder starke Verein weitere Unterstützer sowie Sponsoren. Auch hierfür ist die genannte Machbarkeitsstudie wichtig. Denn potenzielle Geldgeber sollen eine klare Vorstellung davon bekommen, was investiert werden muss, um ein möglichst vielfältiges Angebot umzusetzen.

Im Spätherbst dieses Jahres soll die Studie veröffentlicht werden. Bis dahin hoffen die Verantwortlichen, dass sie eine geeignete Immobilie, oder ein Grundstück für die Jugendfarm finden. Denn die Infrastruktur ist ein weiterer wichtiger Faktor.

Die Nähe zur Natur, aber auch die Erreichbarkeit mit Bus oder Bahn spielen eine Rolle. „Die Kinder sollen selbstständig hinkommen können“, so Endres, „es ist ja nicht Sinn der Sache, dass die Eltern immer fahren müssen.“ Wer sich als Mitglied, ehrenamtlicher Helfer, oder Sponsor bei der Jugendfarm in Roßtal engagieren möchte, wendet sich an Burkard Endres, Telefon (0 91 27) 62 36.

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