Ilek soll Tuchenbach voranbringen

2.5.2016, 06:00 Uhr
Ilek soll Tuchenbach voranbringen

© Foto: Hetzner

Zusammen mit den Stadtplanungsbüros Vogelsang und Standort- und Kommune-Beratungs GmbH erarbeiteten die Bürger Stärken und Schwächen ihres Heimatorts. Unterschiedlichste Aspekte des Gemeindelebens wurden beleuchtet: Von der Wohnsituation und Verkehrsanbindungen über Kultur, Freizeit und Tourismus bis hin zu Bildung und sozialer Infrastruktur. Im Zuge des Workshops ergaben sich daraus konkrete Projekte, um die Gemeinde zu stärken.

Ilek soll ländliche Kommunen weiterentwickeln. Dabei werden in Bürgerworkshops der einzelnen Gemeinden und kommunenübergreifenden Veranstaltungen für die Region typische Eigenheiten ausgearbeitet. Aus diesen entsteht dann ein Leitbild für die sieben Allianz-Kommunen an der Zenn. Ihr gehören neben Tuchenbach auch Langenzenn, Obermichelbach, Seukendorf, Veitsbronn, Puschendorf und Wilhermsdorf an.

In zwei Stunden fanden die Tuchenbacher viel Positives, aber auch einiges, das sie in ihrer Gemeinde stört. Sie bemängelten vor allem das Verkehrsnetz, die Wohnsituation und die schlechte Internetverbindung. Insbesondere der fehlende Radweg zwischen Tuchenbach und Retzelfembach war den Bürgern ein wichtiges Anliegen. Dieser würde das Wegenetz von Tuchenbach über Langenzenn bis nach Puschendorf schließen.

Zum Ende der Veranstaltung beschlossen Teilnehmer und Planer, das Radwegenetz als mögliches Projekt für die gesamte Zenngrundallianz anzuregen. Aber auch der Mangel an Mietwohnungen, fehlende Räumlichkeiten für Kleingewerbe und das negative Erscheinungsbild der „Raumzelle“, in der sich der Jugendtreff befindet, sorgten für Unmut. Konkretes wurden in diesen Fällen noch nicht vorgeschlagen. Bürgermeister Eder gab bezüglich der Sorgen um die Internetverbindung indes Entwarnung. Tuchenbach wird bis Ende 2016 mit neuester Technik ausgestattet.

Viel Lobenswertes

Besonders auf ihr Freizeitangebot und das kulturelle Leben innerhalb der Gemeinde wie Stammtische, Chorkonzerte, die Kirchweih oder ihre Jugendarbeit waren die Tuchenbacher stolz. Aber auch die Planer um Kristina Vogelsang und Thomas Schwarzmann fanden viele Vorzüge: Die soziale Infrastruktur mit Kinderhort und Tagesstätte, Bürgerhaus, Jugendtreff, Gemeindebücherei und das geplante betreute Wohnen seien lobenswert, so Schwarzmann.

Auch das kulturelle Angebot durch die Vereine, der Weihnachts- und Adventsmarkt sowie das Mugger-Turnier der Jugendfeuerwehr überzeugte die Planer. Die gastronomische Situation ist den Experten dagegen ein Dorn im Auge. Zwar gibt es ein fränkisches Gasthaus, eine Schankwirtschaft und eine bewirtete Kegelbahn, allerdings fehlen Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste. Der Bedarf wäre vorhanden, befand Schwarzmann.

In naher Zukunft werden Bürgerworkshops wie in Tuchenbach auch in den sechs anderen Zenngrund-Gemeinden stattfinden. Hier sollen ebenfalls mit den Einwohnern das Potential der jeweiligen Kommune ausgelotet und Projekte zur Weiterentwicklung erarbeitet werden.

Bleibt abzuwarten, inwieweit die Schwächen der Gemeinden ausgeglichen werden können und wie die geplante Zusammenarbeit der Kommunen längerfristig funktionieren wird. „Denn nichts ist schlimmer, als entwickelte Konzepte und dann passiert nichts“, gab Stadtplanerin Vogelsang zu bedenken.

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