Ausbau der Schwarzachstraße als Alternative

12.11.2007, 00:00 Uhr

Das ursprüngliche Konzept der Stadtverwaltung sieht vor, die über den Rhein-Main-Donau-Kanal führende Rezatstraße nach Nordwesten hin zur Einmündung der Ritzmannshofer auf die Oberfarrnbacher Straße zu verlängern und Letztere auszubauen. Gegen dieses Vorhaben aber hat es Widerstand vor allem von Seiten der Landwirte gegeben, deren Ackerflächen von der Trasse durchschnitten würden - wertvolles Bewässerungsland, so die Argumentation der Bauern, das sie nicht aufgeben wollen. Deshalb waren die betroffenen Grundstückseigentümer nicht bereit, der Stadt die für die Straße notwendigen Flächen zu verkaufen.

Der Alternativplan der Bürgerinitiative greift diese Kritikpunkte auf und setzt deshalb im Wesentlichen auf bereits vorhandene Straßen: Statt die Rezatstraße zu verlängern, soll die wenige hundert Meter östlich gelegene Schwarzachstraße ausgebaut werden, die ebenfalls auf die Oberfarrnbacher Straße einmündet.

«Der Landschaftsverbrauch wird durch diese Streckenführung minimiert», meint Siegfried Eder, Sprecher der Bürgerinitiative. Deshalb werde der Plan auch von den Landwirten unterstützt. Kleinere Flächen zur Straßenverbreiterung - und für eine Lkw-gerechte Zuführung der Schwarzach- an die Oberfarrnbacher Straße - würden zwar immer noch gebraucht, doch sei dies im Vergleich zu den Plänen der Stadtverwaltung nur ein Bruchteil der erforderlichen Flächen.

Keine Einsprüche

«Die Kosten fallen deswegen auch viel niedriger aus», so Eder weiter. Und: Da die Lösung im Konsens mit den betroffenen Grundstückseignern gefunden wurde, würde der Baubeginn nicht durch Einsprüche verzögert werden. «Der Oberbürgermeister kann seine Zusage, die Hintere Straße zu entlasten, schnell und kostengünstig einhalten», meint Eder.

OB Jung hält die ursprüngliche Strecke über die Rezatstraße zwar verkehrstechnisch immer noch für die bessere Lösung. Jedoch sieht auch das Stadtoberhaupt kaum mehr Chancen für die Umsetzung: «Der Grunderwerb erweist sich als ausgesprochen schwierig. Ich bin deshalb Alternativen gegenüber aufgeschlossen.» Denn, so der OB weiter: «Die Interessen der Anwohner der Hinteren Straße sowie die gute Erreichbarkeit des Gewerbegebietes liegen mir am Herzen.»

Die Stadtverwaltung prüft die Alternativpläne derzeit auf ihre Kosten und Umsetzbarkeit hin. Die Bürgerinitiative «Verkehr Fürth Nord-West» wiederum hofft bei den Bürgerversammlungen, die in dieser Woche beginnen, auf Unterstützung für ihren Alternativvorschlag. JOHANNES GOECKE