Baden im Fluss: Fürth kämpft mit Fäkalbakterien

20.6.2018, 06:00 Uhr
Klärwerke sind nicht darauf ausgelegt, die Abwässer so zu entkeimen, dass in Flüssen Badewasserqualität gewährleistet ist.

© Winckler Klärwerke sind nicht darauf ausgelegt, die Abwässer so zu entkeimen, dass in Flüssen Badewasserqualität gewährleistet ist.

Denn landauf, landab sind Klärwerke nicht darauf ausgelegt, die Abwässer entsprechend zu entkeimen – deshalb gelangen die Bakterien von dort in die Flüsse. Wie Herbert Belian, technischer Leiter der Fürther Kläranlage erläutert, würden effektive Filtervorrichtungen enorme Investitionen erfordern – zu zahlen von den jeweiligen Kommunen, die sie letztendlich auf den Gebührenzahler umlegen.


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Zudem sehe das geltende Wasserrecht derlei nicht vor – und nach Belians Überzeugung hätte das Filtern auch nur überregional Sinn. Will heißen: Zumindest entlang eines Flusslaufs "müssten sich alle zusammentun, die in ihn einleiten", und die Bakterien filtern, soll es die erwünschte Wirkung haben.

Auch Gülle trägt zur Verschmutzung bei

Selbst dann aber bleiben noch Verschmutzungen durch landwirtschaftliche Gülle, die bei Regen von den Feldern ins Wasser gespült wird; auch sie tragen zur Überschreitung der Grenzwerte bei.

In Fürth etwa kann nicht die eigene Kläranlage für die festgestellte Belastung verantwortlich sein, denn sie steht an der Regnitz. Die Messstellen aber, an denen regelmäßig die Konzentration von Kolibakterien und Enterokokken erhoben wird, befinden sich flussaufwärts an der Rednitz (Höhe früheres Flussbad) und an der Pegnitz (Röllingersteg). In Frage für die zu hohe Bakterienlast kommt also vor allem in letzterem Fall die nahe Nürnberger Kläranlage.

Wohlgemerkt: Nicht erfüllt werden lediglich die strengen Vorgaben, die für Badewasserqualität gelten. Grundsätzlich, darüber sind sich Fachleute einig, hat sich die Wassergüte in Fürths Flüssen über die Jahre deutlich verbessert.

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