Bahnhof als Dauerbrenner

30.11.2017, 17:00 Uhr
Bahnhof als Dauerbrenner

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"Unser Schmuckstück", so bezeichnete Bürgermeister Jürgen Habel mit unüberhörbarem Sarkasmus in der Stimme den Bahnhof der Stadt. Einmal mehr hatten die Bürger dessen Umfeld als untragbar kritisiert. Hoffnung auf baldige Verbesserung hat auch Habel nicht – trotz oder gerade weil das Gebäude nun unter Denkmalschutz steht. Die Stadtverwaltung befinde sich seit Jahren im Gespräch mit dem Eigentümer der Immobilie, "aber letztlich darf jeder seinen Besitz so gestalten wie er möchte". Pläne, den Bahnhof aufzustocken, um dort mehr Wohnraum zu schaffen, dürften allerdings am Einspruch der Denkmalschutzbehörden scheitern. Somit wird aller Voraussicht nach erst einmal alles so bleiben, wie es ist.

Neues tut sich dagegen beim Einkaufszentrum Nord, das am Schießhausplatz entstehen soll. Ein Bürger erinnerte an ähnliche Einrichtungen im Landkreis, die hinter den Erwartungen zurückbleiben: "Ich vermisse hier etwas Feingefühl. Man sollte nicht alles machen, was möglich ist." Habel verteidigte die Entscheidung, die man sich genau überlegt habe. Statt auf der grünen Wiese habe man nun einen Standort unmittelbar an der Stadtmauer, weshalb sich der Bürgermeister "ein Stück weit die Belebung der Altstadt verspricht". Dass die Feuerwehr dafür an einen neuen Standort nahe der Bundesstraße 8 umsiedeln soll, ruft bei einem anderen Bürger Kritik hervor. Genau gesagt stößt er sich in erster Linie an der Höhe des dort vorgesehenen Schulungsturms. Dieser werde das Stadtbild sehr negativ prägen, so seine Befürchtung. Er führte ähnliche Bauwerke in Kitzingen und Dietenhofen an. Die aus seiner Sicht dort gemachten Fehler dürfe man in Langenzenn nicht wiederholen. Bürgermeister Habel sicherte zu, dass der Stadtrat sich noch einmal mit dem Standort des Turms befassen wird.

Weiter ein Thema, das die Bürger umtreibt, bleibt die Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) – gerade im Hinblick auf geplante Instandsetzungen und Sanierungen. Die Stadt sei verpflichtet, eine Strabs einzuführen, auf die anstehenden Baumaßnahmen habe dies jedoch keine Auswirkung. Gewünscht wird ein Geh- und Radweg von Stinzendorf nach Langenzenn. Hier seien die Flächen zwar schon gesichert, so Habel, es bleibe jedoch eine Engstelle auf der Brücke über die B 8. "Wir stehen in Kontakt mit dem Staatlichen Straßenbauamt, um hier eine kostengünstige Lösung zu finden", erklärte er.

Wie man mit vergleichsweise wenig finanziellen Mitteln eine große Verbesserung für die Allgemeinheit erreichen kann, darauf machte ein Bürger mit einem eher ungewöhnlichen Antrag aufmerksam. Über das Mitteilungsblatt der Stadt solle eine Umfrage gestartet werden, wo an öffentlich zugänglichen Orten Defibrillatoren aufgestellt werden könnten. Da er selbst einen Herzinfarkt erlitten habe, möchte er die Anschaffung der potenziellen Lebensretter mit Benefiz-Aktionen unterstützen.

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