Baugrundstücke in Veitsbronn sind gesucht wie nie

24.8.2017, 06:00 Uhr
Baugrundstücke in Veitsbronn sind gesucht wie nie

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Die Träger öffentlicher Belange waren zum Projekt Heide II gehört worden. Auch Bürger hatten sich geäußert. So sah sich die Gemeinde unter anderem mit dem Vorwurf konfrontiert, sie würde den Bauflächenbedarf "schönreden".

"Der Bauflächenbedarf wurde anhand eines Programms des Landesamtes für Umwelt Bayern auf Basis der Daten des Statistischen Landesamtes errechnet", hieß es indes in der Stellungnahme der Planer, die den Vorwurf der "Schönrednerei" entschieden zurückwiesen.

Der Bund Naturschutz (BN) kritisierte an Heide II unter anderem den "exorbitanten Flächenverbrauch" und forderte stattdessen eine Nachverdichtung im Ortsinneren. Dass diese auch seitens der Kommune gewünscht werde, betonte Bürgermeister Marco Kistner ausdrücklich. In diesem Zusammenhang wurde aber nochmals darauf hingewiesen, dass eine Nachverdichtung allein den Wohnbauflächenbedarf nicht decken könne. "Die Ausweisung des Neubaugebietes erfolgte aufgrund der drohenden starken Überalterung der Bevölkerung in Veitsbronn", hieß es. Denn die Anzahl der Menschen über 65 Jahre steige um mehr als 30 Prozent.

Bezüglich des Bebauungsplanes forderte ein Bürger, "konsequente gestalterische Festsetzungen für eine einheitliche regionale Bauweise hinsichtlich Dachform, Neigung und Farbe der Dacheindeckung". Befürchtet wird nämlich ein inhomogenes Erscheinungsbild des Baugebietes. Dass auf ansprechende Gestaltung kein Wert gelegt werde, sei dementsprechend "besorgniserregend", hieß es.

"Wenn wir so viel wie möglich zulassen, wird die Ausnahme zur Regel. Exzesse sollten wir vermeiden", sagte Helmut Keim (SPD). Wolf-Dieter Hauck (WBH) indes plädierte dafür, "möglichst wenig festzulegen". Ihm zufolge sei es wichtiger, so bauen zu können, dass man etwas für den Klimaschutz tue, anstatt auf Homogenität zu bestehen. Darauf verwiesen auch die Planer in ihrer Stellungnahme. Demnach sei zu beachten, dass sich aufgrund aktueller Anforderungen an Energiegewinnung oder Senkung des Energieverbrauchs die Baustile ändern würden und beispielsweise das übliche Satteldachhaus erhebliche Nachteile aufweise.

Neu in den Bebauungsplan aufgenommen wurde, dass Tankstellen und Vergnügungsstätten im neu entstehenden Mischgebiet unzulässig sind. Noch einmal nachgehakt werden soll bei der Telekom, wie der Gemeinderat forderte. Sie hatte lediglich erklärt, dass innerhalb und außerhalb des Plangebietes neue Leitungen verlegt werden müssten. Eine Äußerung zu dem in der Nähe liegenden Sendemasten und seinen Abstandsflächen zum neuen Baugebiet war nicht erfolgt. Dass sei durchaus "seltsam" bestätigte der Planer. Und so beharrten die Mandatsträger darauf, in dieser Angelegenheit bei der Telekom noch einmal nachzufragen.

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