Baumbilanz: Grüner Zuwachs an Fürths Straßenrändern

1.12.2015, 06:00 Uhr
Baumbilanz: Grüner Zuwachs an Fürths Straßenrändern

© Edgar Pfrogner

Mit einem Zuwachs von 26 Bäumen hat die Statistik ihren niedrigsten Stand seit 2010 erreicht. Der Spitzenwert lag bei einem Plus von 78 Bäumen im Jahr 2011. Danach ging es mit den Erfolgsmeldungen stetig zurück. Heuer stehen 93 Baumpflanzungen – überwiegend im Herbst – 67 Fällungen gegenüber.

Landschaftsgärtner eines Ingolstädter Unternehmens waren am vergangenen Freitag mit dem Pflanzen von sieben Bäumen am Rand der Nürnberger Straße beschäftigt. Diesen Ort haben sich Oberbürgermeister Thomas Jung und Baureferent Joachim Krauße mit Bedacht ausgesucht, um die neuesten Zahlen zu präsentieren. Es handelt sich schließlich um eine Verkehrsader im Wohngebiet, die in erster Linie nach Parkplätzen verlangt. Etliche Bäume sind wegen ungünstiger Standortbedingungen bereits eingegangen. Doch den Verlockungen zur Erweiterung der Autostellflächen hat die Kommune widerstanden.

Als Ersatz für die empfindlichen Eschen wurden jetzt sieben Robinien gepflanzt, bekannt auch unter dem Namen Scheinakazien. Sie verfügen bereits über sieben bis acht Jahresringe und können unter günstigen Bedingungen mehr als 100 Jahre alt werden. Zuvor schon hat der Pflanztrupp sechs junge Bäume am Rand der Hans-Vogel-Straße gepflanzt und sieben weitere in der Jahnstraße.

Was den Straßenbäumen in Fürth das Leben heuer schwer gemacht hat, war neben der ungünstigen Bodenbeschaffenheit mit vielen Versorgungsleitungen der extrem trockene und heiße Sommer. „Robinien sind solchen klimatischen Bedingungen besser gewachsen als andere Gewächse“, erklärt Detlef Post, Baumpfleger im städtischen Grünflächenamt. Gleichwohl müssen auch sie künstlich bewässert werden. Entsprechende Vorrichtungen werden bei der Anlage neuer Baumstandorte am Straßenrand gleich integriert.

Mehr Patenschaften erhofft

Heuer hatten die Mitarbeiter des Grünflächenamtes mit dem Bewässern alle Hände voll zu tun. Zwischen Mai und Oktober fielen nach Angaben von Detlef Post lediglich 233 Liter Regen pro Quadratmeter. Selbst in den sehr heißen Jahren 2003 und 2006 sei es mehr gewesen, berichtet der Baumpfleger. Vor dem Hintergrund des hohen Pflegebedarfs gewinnen Baumpatenschaften von Anwohnern an Bedeutung.

Oberbürgermeister Jung hält diese Einrichtung für ausbaufähig. Auch der Baureferent ist nicht abgeneigt, gibt jedoch zu bedenken, dass die Pflege auch langfristig gewährleistet sein müsse. Außerdem berge die Arbeit am Rand verkehrsreicher Straßen ein hohes Sicherheitsrisiko. Für Ärger hat heuer erst das Beseitigen einer privaten Begrünung an einem Baumstandort in der Nürnberger Straße durch das Grünflächenamt gesorgt. Der Kirschlorbeer und das Schilfgras dort waren für nicht standortgerecht und als Gefahr für den Verkehr eingestuft worden.

Das Pflanzen weiterer Bäume am Straßenrand ist für den Fürther Rathauschef ein zentrales Anliegen. Im Vergleich zur Nachbarstadt Nürnberg sei Fürth hier viel erfolgreicher, meint Jung und verweist beispielhaft auf die Begrünung der Theresienstraße und der Billinganlage. Rund 300 Bäume habe Fürth in den vergangenen zehn Jahren im Straßenraum hinzugewonnen.

Nicht berücksichtigt werden in der Statistik die Baumverluste im Zuge von Bauprojekten, aber auch der Zuwachs durch Ersatzpflanzungen auf ökologischen Ausgleichsflächen.

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