Beide Fanlager wollen zum Ronhof laufen

6.8.2014, 07:08 Uhr
Beide Fanlager wollen zum Ronhof laufen

© Archivfoto: Hans-Joachim Winckler

Ein weiß-grünes Farbenmeer soll den Ronhof am kommenden Montag beim Anpfiff um 20.15 Uhr dominieren. Das ist zumindest der Wunsch der Spielvereinigung und der Polizei – nicht nur aus optischen Gründen. Dass ein einsamer Cluberer inmitten von Kleeblatt-Fans sitzt, birgt auch Konfliktpotenzial. Und das wollen alle Verantwortlichen möglichst gering halten.

2300 Club-Anhänger

Andreas Stahl, Leiter des Kartenverkaufs und der Spieltagsorganisation bei der SpVgg Greuther Fürth, rechnet trotzdem mit mehr Rot-Schwarzen als geplant. „Wir haben 1400 Stehplatz- und 591 Sitzplatzkarten an die Clubfans verkauft, dazu noch 100 an deren Sponsoren, die auf der Gegengeraden sitzen werden. Erfahrungsgemäß besorgen noch einige Fürther ihren Nürnberger Bekannten eine Karte, sodass wir rund 2300 Clubfans im Stadion erwarten.“

Im freien Handel sind keine Tickets mehr für das Derby erhältlich, der Verein versucht, den Schwarzmarkthandel zu verhindern. Verhindern ist auch das Stichwort für die Polizei. „Die Fantrennung muss das Ziel sein“, sagt der stellvertretende Fürther Inspektionsleiter Gernot Rochholz. Doch das könnte aus zwei Gründen eine schwierige Aufgabe werden. Zum einen wird es bei Spielende um 22 Uhr dunkel sein, „und die Dunkelheit ist immer ein Risiko“, sagt Rochholz. Und zum anderen lassen sich die Nürnberger Fans nicht in die Karten schauen, was ihre Anreise betrifft. Die Fanbeauftragten des FCN kennen ebenfalls nur den Aufruf vom Sonntag beim Heimspiel gegen Aue: Treffpunkt um 16 Uhr am Nürnberger Hauptmarkt.

Beide Fanlager wollen zum Ronhof laufen

© Polizei Fürth

Einsatzleiter Peter Messing erklärt: „Wir rechnen damit, dass die Nürnberger Fans sich nach ihrem Treffen um 16 Uhr nach Fürth zunächst mit der U-Bahn in Bewegung setzen und dann zu Fuß in Richtung Stadion laufen wollen.“ Die Fürther Bürger müssten sich aber um ihre Sicherheit keine Sorgen machen, beruhigt Messing. Lediglich der Verkehr werde ab 17 Uhr stark beeinträchtigt sein. „Einen Marsch durch die Innenstadt werden wir vermeiden“, so Messing.

Treffpunkt Rathaus

Denn um 17 Uhr treffen sich die Fürther Fans aus den Reihen der Sportfreunde Ronhof und der Horidos am Rathaus und laufen gemeinsam über die Ludwigbrücke zum Laubenweg. Am Dienstag gibt die Polizei die Fan-Info für die Anhänger beider Lager heraus, in denen Regeln zu Verhalten und zur An- und Abreise stehen, abgestimmt mit infra und VAG.

Rochholz ist froh, dass der Zeitpunkt des Derbys so früh in der Saison feststand, er und seine Kollegen hatten so genügend Zeit für die Planungen. Trotz der heiklen späten Anstoßzeit, die die Deutsche Fußball-Liga wegen der Fernsehgelder des Privatsenders Sport 1 so gelegt hat, ist der Montagabend nicht nur nachteilig: Die Beamten gehen davon aus, dass wegen des folgenden Werktags nicht allzu lang gefeiert wird.

Nach dem Spiel wird die Polizei zwar in der Stadt präsent sein – aber wie immer bei Einsätzen dieser Größenordnung versuchen, sich zurückzuhalten. „Sollte es in der Gustavstraße lauter werden, werden wir den Einzelfall mit Augenmaß prüfen, wie stark die Beeinträchtigung ist“, kündigt Rochholz an.

Sein Wunsch ist, dass sich die Anhänger an den vereinbarten Orten sammeln. „So können auch die Belange der Fans bestmöglich berücksichtigt werden“ – und die polizeilichen Vorplanungen wären leichter. 

 

 

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