Bekommt Oberasbach einen Stadtstrand?

17.3.2017, 21:00 Uhr
Bekommt Oberasbach einen Stadtstrand?

© Archivfoto: Thomas Scherer

Die Mehrheitsverhältnisse hätten eindeutiger nicht sein können: Unter den 15 Teilnehmern der ersten öffentlichen Sitzung der Lenkungsgruppe im Zimmer der CSU-Fraktion gleich neben dem Sitzungssaal im Rathaus fand sich genau eine Bürgerin. "Eine Ureinwohnerin", wie Elfriede Lutz schmunzelnd sagte. Sie hatte von dem Treffen gelesen und beschlossen, mal vorbeizuschauen, um sich anzuhören, was vom Stadtrat entsandte Politiker, von der Bürgermeisterin ernannte Mitglieder und aus freien Stücken anwesende Gewerbetreibende denn so zu besprechen hatten.

Mit ersten Einfällen warteten die Vertreter des neuen Fördervereins "OASe" auf – dahinter verbergen sich Geschäftsleute, die mit ihren Läden rings um das Rathaus angesiedelt sind. Sie wollen den Sommer ins Stadtzentrum bringen, und zwar mit einer Veranstaltung, die eine Art "Stadtstrand" mit einem Mini-Bardentreffen verbindet. Die Idee: Hinter dem Rathaus, zwischen dem "El Café" und dem Reisebüro, soll eine Sandfläche aufgeschüttet werden. An Tischchen mit Liegestühlen und Sonnenschirme, übrigens auch vor den einzelnen Geschäften, könnten die Passanten beim Einkauf entspannen.

Und damit nicht genug: Ein Frühschoppen, den ein Immobilienbüro übernehmen würde, ist geplant. Möglicherweise ließe sich die ortsansässige Tanzschule, die Jubiläum feiert, ebenfalls zum Mitmachen bewegen. Außerdem müsste das Kulturamt all jene Chöre und Musikgruppen anschreiben, die an verschiedenen Stellen ihre Künste zu Ohren bringen. An erster Stelle ist jedoch zunächst das Ordnungsamt gefragt, ob nämlich die Sache mit dem Sand überhaupt genehmigungsfähig ist.

Erst wenn von dort ein Okay käme, wollen die Gewerbetreibenden um Apotheker Michael Springer das Projekt vertieft planen und auch wirtschaftlich genauer betrachten. Ein Termin steht ebenfalls noch nicht fest. Ursprünglich hatte die "OASe"den 27. Mai im Blick, allerdings ist nun auch der 24. Juni im Gespräch. Damit sich der Aufwand lohnt, könnte sich das Ereignis, so Springer, eventuell über drei Tage ziehen.

Ein verkaufsoffener Sonntag?

Wünschen würden sich die Geschäftsleute dann aber, dass ihnen die Stadt an diesem Wochenende einen verkaufsoffenen Sonntag zubilligt. "Das müssen wir klären", meinte Oberasbachs stellvertretender Bürgermeister Norbert Schikora. Schließlich kann die Kommune über das Jahr verteilt nur vier solcher außerplanmäßiger Einkaufstage festlegen.

Auch die Tiefgaragenbaustelle vor dem Rathaus, wo inzwischen die Fundamente der Stützpfeiler zu sehen sind, rückte in den Fokus. In Vertretung des Stadtbaumeisters lieferte Sandra Mennig vom Stadtmarketing ein "Baustellen-Update". Demnach sind die Arbeiten zwar im Verzug, was sich aber dank eines ohnehin eingeplanten Zeitpuffers von sechs Wochen nicht auswirken soll.

Ende Juli wird die Decke betoniert, Anfang September der Startschuss für den "Platz für alle" erfolgen. In Sachen Lärm dürfte die größte Belastung vorbei sein, mit dem eingeschränkten Parkplatzangebot für ihre Kunden müssen die Geschäftsleute dagegen noch länger leben. Fraglich, ob sich die Situation entspannt, wenn der neue Parkplatz für die Mitarbeiter des Rathauses auf dem Areal des alten Bauhofs im April fertig ist.

Wer sich übrigens ein Bild von der entstehenden Tiefgarage machen möchte, kann dies am 13. Mai tun. Zum bundesweiten "Tag der Städtebauförderung" will die Kommune auch Baustellenführungen anbieten.

Elfriede Lutz wird dann wohl eher nicht mit um die Grube stapfen. Und wie hat ihr das Treffen gefallen? Wohlwollendes Kopfnicken. Obwohl, die Sache mit dem Sand sieht sie doch eher kritisch, "den trägt man bestimmt in die Geschäfte hinein". Freilich, unter dem Sonnenschirm bei Café und Eis zu sitzen – das hätte schon was.

Außerdem würde sie sich eines für das gesamte Areal ganz besonders wünschen: "Eine schöne Beleuchtung." Nur Mond und Sterne reichen eben nicht einmal für den schönsten Stadtstrand.

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