Bekommt Wilhermsdorf ein Naturbad?

7.4.2017, 11:00 Uhr
Bekommt Wilhermsdorf ein Naturbad?

© Foto: Wraneschitz

Dass der Langenzenner Bürgermeister Jürgen Habel in seinem Amtsblatt vom 17. März 2017 auf eine nichtöffentliche Sitzung des Wilhermsdorfer Marktgemeinderats im Januar Bezug genommen hatte, "das war so nicht gedacht", gab Emmert gegenüber den Rettungsschwimmern zu. Und: "Es ist rübergekommen, wie wenn er uns die Pistole auf die Brust setzt."

Beteiligung angeboten

Habel hatte angeboten, dass sich die Wilhermsdorfer am Langenzenner Neubau finanziell beteiligen, um "den Wilhermsdorfer Vereinen, Schulen, Volkshochschule etc. im künftigen Langenzenner Bad zusätzliche Wasserflächen zur Verfügung zu stellen". Die Entscheidung über das "ob" einer solchen Investition inklusive Betriebskosten liege beim Gemeinderat Markt Wilhermsdorf, schrieb Habel im Amtsblatt der Stadt Langenzenn. Was Uwe Emmert nun auch grundsätzlich bestätigte. Aber er schob dabei eine Überlegung nach: "Der Wilhermsdorfer Badegast hat nichts davon, wenn die Gemeinde woandershin Geld schiebt. Wenn die Nutzer, für die man exklusive Zeiten kauft, Nein sagen, wäre das Geld rausgeschmissen."

Emmert geht dabei von einem geschätzten Baukostenanteil in Höhe von rund zwei Millionen Euro für seine Gemeinde aus. Betroffen wären davon besonders die DLRG-Schwimmer. Die stellen immerhin jeden siebten Besucher der 25 000 Wilhermsdorfer Badegäste "und bezahlen auch dafür", hob Vorstand Walter Schießl heraus.

Der DLRG-Funktionär warf dem Langenzenner Ortschef außerdem "Arroganz" vor. Fast müsse man annehmen, das hiesige Bad stehe "vor dem Zusammenbruch".

Und an den Wilhermsdorfer Rathausboss gewandt, bat er, bei der Entscheidung für oder gegen das eigene Bad daran zu denken: "Geld spielt zwar eine Rolle, aber der Mensch ist wichtiger." Überdies zeichnete Schießl ein pessimistisches Szenario: Sollte das eigene Bad geschlossen werden und sollten die DLRGler ihre Trainingsbahnen künftig woanders ziehen, dürfte dies das Ende seines über 40-jährigen Wilhermsdorfer Vereins bedeuten. Doch Emmert und der örtliche Gemeinderat haben sich offenbar schon weitergehende Gedanken gemacht, wie sie dem "Hallenfreibad Wilhermsdorf" einen positiven Schub verpassen könnten.

Der Bürgermeister zog ein gerade einmal zwei Wochen altes Blatt Papier hervor. Auf der Zeichnung ist direkt neben der Halle ein Naturschwimmbecken zu sehen. Zumindest in den Sommermonaten könne man so die Besucherflaute überbrücken, meinte er und fand die Zustimmung der DLRG-Mitglieder.

Euphorie gebremst

Allerdings bremste der Bürgermeister die Euphorie der Sportler gleich wieder: "Es ist unsere Pflicht, auch andere Varianten zu prüfen." Aber bislang gebe es kein Beteiligungsangebot mit Finanzzahlen der Stadt Langenzenn.

Auf jeden Fall versprach Emmert: "Wir werden die Entscheidung nie ohne die Beteiligten treffen." Klingt, als ob es spannend bleiben würde bei der Zenngrundbäder-Geschichte.

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