Beliebte Reise zu den Zirndorfer Plastikmännchen

25.7.2017, 21:00 Uhr
Beliebte Reise zu den Zirndorfer Plastikmännchen

© Michael Müller

Wer ein Faible dafür hat, die Herkunft von Autos anhand ihrer Nummernschilder zu enträtseln, der sollte sich im Sommer in der Tiefgarage des NH-Hotels in der Nürnberger Straße umsehen. Dort stehen Fahrzeuge aus dem gesamten Bundesgebiet, aus den Niederlanden, Österreich oder der Schweiz. Viele haben mindestens ein Kind an Bord und nach dem Frühstück im Hotel vor allem ein Ziel: den Playmobil-FunPark in Zirndorf.

In den Sommermonaten herrscht dort Hochsaison. Nach Angaben der FunPark-Pressestelle tummeln sich von Anfang Mai bis Mitte September die meisten Besucher am Rande des Zirndorfer Ortsteils Leichendorf. Im Juli und August erreichen die Zahlen ihren Höhepunkt. 2016 verzeichnete der Freizeitpark einen Besucherrekord: 800 000 Gäste besuchten die im Jahr 2000 eröffnete Anlage.

Neben Familien aus der Metropolregion oder dem übrigen Bayern nehmen zahlreiche Besucher eine sehr viel weitere Anfahrt in Kauf — und bleiben zumindest eine Nacht vor Ort. 28 Familienzimmer bietet das Playmobil-Hotel, das direkt gegenüber des FunParks steht. Doch weil dessen Kapazitäten schnell erschöpft sind, übernachten viele Familien in Hotels in Fürth, im Landkreis oder in Nürnberg, die nicht selten spezielle Pakete für FunPark-Besucher anbieten. Sie beinhalten zum Beispiel neben zwei Übernachtungen in Suiten, die für bis zu vier Personen geeignet sind, auch Eintrittskarten für den FunPark.

So handhaben das auch die beiden Fürther NH-Hotels in der Innenstadt und am Stadtwald, wo FunPark-Gäste etwa zehn Prozent aller Buchungen ausmachen. Haben die Familien diesen Programmpunkt abgehakt, stehen sie nicht selten an der Rezeption, um etwas über weitere Attraktionen in der näheren Umgebung zu erfahren. "Wir empfehlen gern den Nürnberger Tiergarten, außerdem die Spielplätze in Fürth und das Fürthermare", sagt Thomas Stopje, seit Mai Hoteldirektor der beiden Häuser in der Kleeblattstadt. Auch nach Einkehrmöglichkeiten wird er gefragt. In den Sommerferien strömen die Gäste dann oft – zur Freude der Wirte – in die nahe gelegenen Restaurants.

Dass der Zirndorfer FunPark ein Publikumsmagnet ist, weiß man auch im Fürther Rathaus. Horst Müller, als städtischer Wirtschaftsreferent auch für den Bereich Tourismus zuständig, hat deshalb vor, die Kooperation mit dem Landkreis auszubauen — zumal mit dem neu eröffneten Erlebnismuseum auf der Cadolzburg ein weiterer Anziehungspunkt jenseits der Stadtgrenze hinzugekommen ist. "Wir wollen und sollen enger kooperieren", sagt Müller, der diesbezüglich schon drei "sehr konstruktive Gespräche" mit dem Landrat Matthias Dießl geführt hat. Schließlich sei es schon aufgrund der räumlichen Nähe sinnvoll, Attraktionen in Fürth und im Landkreis miteinander zu verknüpfen.

Gemeinsam zur Consumenta

Über konkrete Vereinbarungen möchte sich Müller zwar noch nicht äußern, eines steht aber schon fest: Künftig möchte sich die Stadt gemeinsam mit dem Landkreis mit einem Stand auf der Consumenta sowie der Freizeit, Touristik & Garten präsentieren. Vor Jahren war die Kommune den Messen aus Kostengründen ferngeblieben. Im neuen Tourismus-Konzept, das der Stadtrat Anfang des Jahres abgesegnet hat, wurde der Auftritt bei den publikumswirksamen Veranstaltungen wieder ins Programm genommen (siehe gelber Kasten).

In der Tiefgarage des NH-Hotels lässt sich im Sommer übrigens noch mehr beobachten, zum Beispiel, wie es den Besuchern des FunParks so ergangen ist. Man trifft dann auf erschöpfte kleine und große Menschen, nicht selten durften sich die Kinder im Playmobil-Shop am FunPark etwas aussuchen. Dass gerade batteriebetriebenes Spielzeug Probleme bereiten kann, weiß man im Hotel inzwischen. "Wir haben deshalb extra einen Schraubenzieher an der Rezeption liegen", sagt Thomas Stopje.

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