Berufsschule Plus: Neben der Ausbildung zum Abi

21.9.2017, 16:45 Uhr
Berufsschule Plus: Neben der Ausbildung zum Abi

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Die LES (Staatliche Berufsschule II) bietet ab sofort zusammen mit den Berufsschulen I und III besonders leistungsbereiten Schülern die Option "Berufsschule Plus" (BS+) an. Das Projekt wurde bereits im Schuljahr 2008/09 im Freistaat von der Stiftung "Bildungspakt" und dem Staatsministerium ins Leben gerufen. Das Ziel: Abitur und Ausbildung in einem. Azubis sollen berufsbegleitend ihre Fachhochschulreife erlangen können.

Bisher konnten Fürther Schüler das sogenannte "Berufsabitur" lediglich in Herzogenaurach oder Nürnberg machen. Aufgrund des regen Interesses an der Parallelausbildung ziehen die Fürther Berufsschulen jetzt nach, so Rektor Ortwin Mihatsch.

Der dreijährige Zusatzunterricht erfolgt neben der Berufsausbildung, außerhalb der regulären Arbeits- und Unterrichtszeiten. An zwei Abenden in der Woche wird insgesamt 6 Stunden lang Deutsch, Englisch und Mathe gepaukt. Nach den drei Jahren legen die Jugendlichen die staatliche Abiturprüfung in den genannten Kernfächern ab. Wer besteht, kann an einer Fachhochschule studieren oder das Allgemeine Abitur an einer Berufsoberschule (BOS) nachholen.

Wer das Berufsabitur in Angriff nehmen möchte, muss mindestens eine zweijährige betriebliche Erstausbildung absolvieren (und im ersten oder zweiten Lehrjahr sein) oder eine mindestens zweijährige Berufsfachschule besuchen. Voraussetzung ist außerdem ein mittlerer Schulabschluss mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,5 in Mathe, Deutsch und Englisch oder die Vorrückungserlaubnis in die Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums.

Zertifikat für Sprachbegabte

Das ist nicht die einzige Neuheit an der LES: In Zusammenarbeit mit dem Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayrischen Wirtschaft (bfz) bildet die Berufsschule ab jetzt zum englischen Fremdsprachenkorrespondenten aus. Der Kurs richtet sich an Azubis und Angestellte im kaufmännischen Bereich, die mit dem Zusatzzertifikat, das sich auf Bachelor-Niveau befindet, ihre Berufschancen erweitern wollen.

Neben dem Präsenzunterricht an 15 Samstagen beinhaltet der rund eineinhalb Jahre dauernde Kurs E-Learning-Angebote, die man von zuhause nutzen kann. Rund 2300 Euro kostet die Weiterbildung insgesamt.

Auch Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, möchte die LES künftig stärker unterstützen. "Obwohl duale Ausbildungsverhältnisse in den letzten Jahren stark angestiegen sind, gibt es noch immer eine Vielzahl von förderbedürftigen Jugendlichen", weiß Rektor Mihatsch.

Mit Hilfe zur Lehrstelle

Im Rahmen des "Berufsintegrationsjahr/kooperativ" will die LES gemeinsam mit der städtischen Qualifizierungsgesellschaft elan in diesem Jahr rund 30 Jugendliche in den Arbeitsmarkt integrieren. Gefördert werden junge Menschen mit oder ohne Mittelschulabschluss, die sich zwar für den kaufmännischen Beruf interessieren, jedoch noch keine Anstellung gefunden haben.

In mindestens 40 Unterrichtstunden werden sprachliche, praktische und fachliche Kenntnisse gefördert. Im Fokus stehen dabei die beliebten Gebiete Einzelhandel und Büro. "Ideal wäre es, wenn sich das Projekt kein ganzes Jahr lang zieht und wir jeden Monat einige Jugendliche vermitteln können", hofft der Schulleiter.

Eine Informationsveranstaltung zur Berufsschule Plus findet am heutigen Donnerstag um 17.30 Uhr in der Aula der LES statt. Anmeldeschluss ist der 9. Oktober. Informationen unter: www.ludwig-erhard-schule.de

Eine Infoveranstaltung zur Weiterbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten gibt es am 11. Oktober um 15.30 Uhr in der Aula.

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