Besuch in Fürth: 23 Franzosen sichern Europa im Kleinen

21.4.2017, 16:00 Uhr
Besuch in Fürth: 23 Franzosen sichern Europa im Kleinen

© Rödel

Lebendiges Geplapper dringt aus allen Ecken des Jugendhauses. „Wir unterhalten uns meist auf Englisch, manchmal auch auf Deutsch und Französisch, je nachdem, wie gut die Sprachkenntnisse sind“, erzählt Daniel Norman, Mitarbeiter im Catch up. Mit einer ausladenden Handbewegung lädt er zum Rundgang durch das Jugendhaus ein.
Zusammen mit seiner Kollegin Veronica Schönhuber vom Jugendhaus Hardhöhe geht es zunächst in den Medienraum. Zusammen mit dem Jugendmedienzentrum Connect entstehen hier mithilfe von Minecraft und 3D-Druckern kleine dreisprachige Schilder für die neu angelegten Kräuter- und Gemüsebeete.


Gleich nebenan, in der Werkstatt, sind zwei junge Franzosen und ein Deutscher dabei, Sitzmöglichkeiten aus alten Autoreifen für den Garten zu gestalten. „Es ist uns wichtig, dass sich die Jugendlichen aus Fürth und Limoges kennenlernen, weshalb wir darauf achten, dass die Workshops durchmischt sind“, sagt Veronica Schönhuber.


Ein Abstecher führt in den Hinterhof, wo die Jugendlichen Graffiti auf Holzplatten gestalten, die dann an den Blumenkästen des Stadtgartens angebracht werden. Sogar eine alte Badewanne wird zum Beet umfunktioniert. Der Garten soll nach Vollendung für jedermann zugänglich sein und vom Café Elli im elan beaufsichtigt werden. Neben den Workshops unterhält die Jugendlichen, die zwischen 14 und 18 Jahre alt sind, ein buntes Programm: Schwimmen, Stadtrundgänge und eine Stadion-Führung im Ronhof standen unter anderem an.


„Ich wollte etwas dazulernen und meine Französischkenntnisse verbessern“, antwortet Lucia Scholz (15) auf die Frage, warum sie beim Austausch dabei ist. Die Realschülerin, die durch den Flyer des Jugendhauses auf das Projekt aufmerksam wurde, freut sich auf die gemeinsame Zeit mit den Gästen: „Ich war schon ziemlich aufgeregt, als es dann endlich so weit war und die französischen Jugendlichen nach Fürth kamen.“ Der ebenfalls 15-jährigen Französin Amel Kochih gefällt es gut in Fürth, sie liebt es zu reisen und ganz besonders freut sie sich auf die kleine geplante Shoppingtour in Fürth.


Untergebracht sind die Fürther und Franzosen während des sechs Tage dauernden Austauschs in einem Jugendgästehaus unweit der Stadtgrenze. Damit alles reibungslos klappt, feilten Swantje Schindehütte, Leiterin des Catch up, mit ihren deutschen und französischen Kollegen ein Jahr lang an Programm und Ablauf. Besonders wichtig war es ihr, in so „wackeligen europäischen Zeiten“, die von Brexit, Rechtspopulisten und instabiler politischer Lage dominiert sind, Europa im Kleinen zu sichern, den Zusammenhalt zu stärken und den Jugendlichen beide Kulturen näher zu bringen.


Ein Wiedersehen steht im Sommer an: Im August geht es für die Fürther Jugendlichen nach Frankreich, wo sie eine Woche an einem See verbringen und in Caravans wohnen werden.

Der „Urban-Garden“ wird heute um 16 Uhr im Hinterhof des Catch up eröffnet. Auf der interaktiven Internetseite www.limoges.diver-cities.eu stellen sich die Jugendlichen vor und gewähren einen Einblick in ihre Reise.

 

Keine Kommentare