Blockierte Feuerwehr: Bald weniger Parkraum in Fürth?

26.5.2017, 06:00 Uhr
Schon das erste Löschfahrzeug kam wegen Falschparkern nicht um die Kurve in die Marienstraße, die Feuerwehrmänner mussten schließlich laufen.

© NEWS5 / Bauer Schon das erste Löschfahrzeug kam wegen Falschparkern nicht um die Kurve in die Marienstraße, die Feuerwehrmänner mussten schließlich laufen.

"Man muss alles auf den Prüfstand stellen, so geht das ja nicht mehr", sagt Gleißner empört. Der Vorfall macht ihn betroffen, er gehört zuhause selbst der Freiwilligen Feuerwehr an: "Ich fahre solche Fahrzeuge." Wegen in Kurven abgestellter Autos kamen am Sonntagmorgen Feuerwehrwagen nicht bis zur brennenden Wohnung in der Marienstraße, die Einsatzkräfte mussten schließlich laufen. Nur weil das Treppenhaus noch nicht in Flammen stand, konnten vier Menschen aus dem Dachgeschoss ohne Drehleiter in Sicherheit gebracht werden. "Wir hatten Glück", sagt Christian Gußner, Chef der Berufsfeuerwehr.

Erst am Donnerstag hatte seine Mannschaft das gleiche Problem in der Pfisterstraße – da war es ein Fehlalarm, aber Gußner war einmal mehr entsetzt. Schon vor dem Wochenende sei daher ein Gespräch mit Polizei und Stadt vereinbart worden.

Seit Jahren erschweren Falschparker der Feuerwehr die Arbeit. Aber auch Busse, die Müllabfuhr und Krankentransporte brauchen Platz. "Die wenigsten Leute machen sich Gedanken darüber", bedauert Gußner.

Weil die Parkregeln – in Kurven etwa muss die Fünf-Meter-Zone eingehalten werden – beständig ignoriert würden, so Gleißner, müsse man überlegen, was man ändern kann. Um den Parkdruck in der Innenstadt weiß er – womöglich müsse man trotzdem mehr Sperrflächen markieren. Auch an andere Dienstzeiten für die kommunale Verkehrsüberwachung denkt er. Nachts sind die Mitarbeiter, die neben der Polizei Parksünder verwarnen, nicht regelmäßig unterwegs. Bisher fehle das Personal, um sieben Tage bis in den späten Abend abzudecken. Vom Gesetzgeber wünscht sich Gleißner höhere Strafen für Falschparker.

Fürths Polizeichef Peter Messing erinnert sich, dass er in seiner Zeit bei der Nürnberger Polizei mit Kollegen über viele Monate Falschparker im Burgviertel rigoros abschleppen ließ. Das sei zeitintensiv und koste schnell eine Dreiviertelstunde, weil man erst abwarten müsse, ob der Besitzer vielleicht nur kurz weg ist. Nachhaltig geändert habe das Vorgehen leider nichts. Messings Appell: "Jeder, der sich dumm hinstellt, sollte dran denken, dass auch die eigenen Freunde oder Verwandte mal in Gefahr kommen können!"

Was die Feuerwehr tun darf, wenn der Weg versperrt ist, und mit welchen Strafen Falschparker rechnen müssen, lesen Sie hier.

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