Bombenfunde sorgen für Aufregung in Fürth

14.2.2018, 17:15 Uhr
Bombenfunde sorgen für Aufregung in Fürth

© Johnston

Wie die Fürther Katastrophenschutzbeauftragte Petra Wein mitteilt, handelte es sich um eine amerikanische Bombe vom Typ US Frag 20 aus dem Zweiten Weltkrieg. Sprengkörper dieser Art wurden oft in Bündeln zu sechs Stück abgeworfen. Sie waren nicht zur Gebäudezerstörung vorgesehen, sondern sollten möglichst viele Menschen töten. Wein: "Die Frag 20 erzeugt zwar nur eine kleine Druckwelle, hat aber eine starke Splitterwirkung. Sie ist nur etwa 20 Zentimeter lang, aber irre gefährlich."

Erst am Montag vergangener Woche sind Bauarbeiter im Gewerbepark Süd an der Benno-Strauß-Straße auf einen baugleichen Sprengkörper gestoßen. Auch hier fehlte zum Glück der Zünder. Was bedenklich stimmt: Das Gelände war zuvor bereits von einem Kampfmittelräumdienst sondiert worden. Die Baufirma hat nun umgehend eine neue Untersuchung in Auftrag gegeben, da nicht auszuschließen ist, dass weitere Sprengkörper des Bündels unentdeckt geblieben sind.

Auch die Fundumstände auf der Hardhöhe zeigen für Petra Wein, wie gefährlich Kampfmittelfunde aus dem Zweiten Weltkrieg immer noch sind. Die Frag 20 wurde bei einer privaten Haussanierung in rund zweieinhalb Meter tiefe an der Kellerwand gefunden. Ein Sprengkommando hat sie umgehend abtransportiert. Auf der Hardhöhe war ein Zulieferbetrieb der Luftwaffe angesiedelt. Deshalb war sie Ziel amerikanischer Bomber.

In beiden Fällen mussten keine Häuser evakuiert werden - ganz anders als am Rosenmontag in Nürnberg, als 8000 Menschen das Gefahrengebiet am Hauptbahnhof verlassen mussten.

Petra Wein rät Grundstückseigentümern jedenfalls zu besonderer Vorsicht bei Grabungsarbeiten. Im Zweifelsfalle sollte vor Baubeginn eine Fachfirma für Kampfmittel mit der Bodensondierung beauftragt werden.

 

 

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