Britischer Lachtränencocktail

„Das A und O ist die Spielfreude.“ Klaus Hoffmann sagt, er liebe es, zu spüren, wie ein Ensemble im Lauf der Probenwochen zusammenwächst. Theater, so wie Hoffmann, Vereinschef und Regisseur der Bühne Erholung 27, es versteht — das ist die permanente Gratwanderung zwischen Kunst und Kommerz. „Wir erzielen unsere Einnahmen über Eintrittsgelder. Wir können es uns nicht leisten, mit schwieriger Kost aufzutreten.“

Das ändert wenig an der Tatsache, dass es Jahr für Jahr ein Jonglierakt ist, Wünsche und Träume der 18 aktiven von derzeit rund 60 Mitgliedern des traditionsreichsten Ensembles Fürths unter einen Hut zu bringen. Die einen zieht es zum Bauernschwank, der nicht allzu entbehrungsreiche Vorbereitungswochen abverlangt. Andere streben nach den höheren Weihen. So betrachtet, ist die aktuelle Premiere der Bühne Erholung 27 ein gelungener Kompromiss. „Mit Ray Cooneys Stücken“, so Hoffmann über den britischen Erfolgsautor, „macht man eigentlich nichts falsch. Hier stimmen Wortwitz und Tempo.“ Und so spielen die nun die Komödie „Und das am Hochzeitsmorgen“ — hochtourige Turbulenzen, haarsträubende Verwechslungen natürlich inklusive.

Das Kulturforum, zugleich Sitz der Vereinsräume, ist bis Anfang Juni der Schauplatz; nächste Woche gibt es zwei Abstecher in die Sporthalle des SV Seukendorf, und am 21. Juni naht der traditionelle Saisonhöhepunkt, nämlich das Gastspiel im Stadttheater. „Ich sage zu meinen Leuten immer: Denkt daran, es gibt so viele Profis, die es im Leben nicht schaffen, dort zu spielen.“ Hoffmann übernahm vom Vater das Vereinsszepter und ist, im Hauptberuf Chef einer Cadolzburger Textildruckerei, seit 1977 im Theatereinsatz. „Dass Intendant Müller uns einlädt, empfinde ich als Bestätigung, dass wir saubere Arbeit abliefern.“ Offenbar sehen das die Fans des Amateurtheaters genauso; 500 Namen stark ist die Zuschauerdatei. Ein „Hochzeitsmorgen“ also, der eine üppige Gästezahl verspricht. MATTHIAS BOLL

„Und das am Hochzeitsmorgen“: Premiere heute, 20 Uhr. Kulturforum, Kleine Halle, Würzburger Straße 2. Tickets im Vorverkauf zu 10/8, an der Abendkasse 12/10 Euro. Weitere Kufo-Aufführungen morgen und Samstag sowie 12./13. Mai. Reservierung unter Tel. 75 22 58.