Bundesstraße bringt Kunden in große Gefahr

7.3.2018, 21:00 Uhr
Bundesstraße bringt Kunden in große Gefahr

© Thomas Scherer

Das neue Gartencenter liegt strategisch günstig direkt am Kreisverkehr der Bundesstraße 14 vor dem Ortseingang von Stein. Doch anders als Autofahrer können Fußgänger und Radfahrer das Center nicht ganz so leicht erreichen. Jedenfalls dann nicht, wenn sie eine Überquerung der B 14 vermeiden wollen.

"Das ist lebensgefährlich", sagt ein Leser dieser Zeitung — eine Meinung, die Inhaberin Mirja Dauchenbeck teilt. Sie bedauert die aktuelle Situation ebenfalls. Anhand der Erfahrungen mit dem familieneigenen Gartencenter in Fürth-Atzenhof wisse sie, dass die meisten Kunden zwar mit dem Auto kommen, viele aber auch per Fahrrad oder zu Fuß beziehungsweise mit dem Bus. Vor allem ältere Menschen besuchten das Café und würden auf dem Heimweg ein, zwei Blumenstöckchen mitnehmen. Doch auch eine gut frequentierte Bushaltestelle ist in der Nähe des Steiner Centers nicht vorhanden.

Schon bei der Planung habe man sich bemüht, direkt am Kreisverkehr einen sicheren Weg über die B 14 zu schaffen. Doch weil es sich um eine Bundesstraße handelt, ist nicht das städtische, sondern das staatliche Bauamt zuständig. Das winkte allerdings ab, wie Mirja Dauchenbeck erzählt, weil es keinen Bedarf für eine Querung sieht und zudem eine Gefahrenquelle befürchtet. Grundsätzlich müssten Autofahrer außerhalb bebauter Gebiete nicht mit querenden Fußgängern oder Radlern rechnen.

"Wir empfehlen unseren Kunden derzeit, am Palm Beach auszusteigen und dann den Radweg (Höllweg) entlang der B 14 zu nehmen", so die Center-Chefin. Doch spätestens am Kreisverkehr müsste man die viel befahrene Bundesstraße überqueren, um direkt ins Gartencenter zu kommen – was extrem gefährlich ist. Alternativ folgt man weiter dem Radweg, bis er in eine kleine Unterführung abzweigt. Von hier führt der Weg unter der B 14 hindurch und um den nahe gelegenen Friedhof herum auf die Pfarrstraße, von der es über den Hofäckerweg zurück zum Gartencenter geht.

Trotz des Umwegs empfiehlt auch Steins Bürgermeister Kurt Krömer diese Route. Zumal die Stadt für eine kleine Abkürzung sorgen wird: "Es wird bald eine Verbindung geben, die schon vor dem Friedhof vom Fußweg zum Hofäckerweg verläuft."

Die weiter vorne gelegene Unterführung am Ortseingang von Stein ist laut Krömer ebenfalls eine sichere Möglichkeit, auf die andere Seite der Bundesstraße zu gelangen. Vom Palm Beach aus nimmt man nicht den Radweg, sondern folgt dem Weg unter der Bundesstraße hindurch. Die Strecke führt theoretisch direkt zum hinter dem Gartencenter gelegenen Kindergarten. Der vordere Bereich ist jedoch aktuell nicht befestigt, sondern Wiese. Auch hier versucht die Stadt, Abhilfe zu schaffen: "Es handelt es sich allerdings um ein Landschaftsschutzgebiet", so Krömer einschränkend. Man müsse erst prüfen, ob die Lücke im Weg so leicht geschlossen werden kann.

Jetzt gilt es erst einmal abzuwarten. "Wir müssen sehen, was es in Zukunft noch für Möglichkeiten gibt", sagt Mirja Dauchenbeck und hofft, dass sich bei der Weiterentwicklung des ans Gartencenter angrenzenden Gebiets auch in Sachen Fuß- und Radwege beziehungsweise B 14-Querung etwas tut. Das hält Bürgermeister Krömer nicht für ausgeschlossen.

"Wir werden aber auf jeden Fall eine Bushaltestelle beantragen", sagt Dauchenbeck. "Allein schon für unsere Mitarbeiter und Kunden. Aber hier ist ja auch der Friedhof, den man so besser erreichbar machen könnte."

Das wiederum ist eine Idee, mit der sich auch Krömer anfreunden kann. "Eine erweiterte ÖPNV-Anbindung ist in unserem Interesse, schon aus Umweltgründen." Bedenken hat er allerdings bezüglich der Umsetzbarkeit. Es müsste geprüft werden, welche Linien in Frage kommen und ob die Straßen für einen Busverkehr ausgelegt sind. Für all das sei der Landkreis Fürth zuständig.

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