Bundestagswahl: So reagieren Fürther Politiker

24.9.2017, 20:10 Uhr
Bundestagswahl: So reagieren Fürther Politiker

© Hans-Joachim Winckler

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), der sich erneut das Direktmandat sicherte: „Es bleibt, dass die CDU/CSU trotz der schwierigen Situation strategisch die Wahl gewonnen hat. Niemand kann an uns vorbei die Regierung bilden. (...) Ein Mosaik von verschiedenen Überlegungen hat zu diesem Ergebnis geführt, viele meinten, die FDP unterstützen zu müssen, um eine bürgerliche Regierung zu ermöglichen." Der Anteil der AfD sei in Bayern noch nicht so dramatisch wie in den neuen Bundesländern, aber es sei nicht gelungen, all diejenigen zu erreichen, "die wir erreichen wollten, und die wir, wenn sie in vielen Dingen nüchtern überlegen, auch erreichen sollten". Den "Denkzettel" nehme er zur Kenntnis.

Carsten Träger (SPD), Direktkandidat: „Sollten sich die 20 Prozent für die SPD aus der ersten Prognose bewahrheiten, dann ist das ein historisch schlechtes Wahlergebnis für die SPD, da gibt es überhaupt nichts zu beschönigen. Ich sag: Das ist auch kein Auftrag für eine Regierungsbildung. Ich persönlich bin gegen einen Eintritt in die Groko. (...) Das Ergebnis von der AfD ist noch die zweite schlechte Nachricht des Abends. Mit einem geschmacklosen Wahlkampf, mit rechtsextremen Thesen – ist für mich unfassbar, dass man 13, 14 Prozent der Stimmen in Deutschland erhalten kann.“


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Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD): „Das Ergebnis der SPD von 20 Prozent der SPD bei Bundestagswahlen ist niederschmetternd. Schrecklich. Das hätte ich persönlich nie für möglich gehalten. Ganz schlimm natürlich auch, wie viele Menschen jetzt die AfD gewählt haben. Völlig überraschend ist es für mich nicht, denn die Menschen, die die Flüchtlingspolitik der großen Koalition am Stimmzettel abstrafen wollen, die hatten ja nur die Möglichkeit, das durch die AfD-Stimme zu tun. Ob dieses Einzelthema auf Dauer trägt, das wage ich zu bezweifeln. Trotzdem: Für die SPD gibt es bei 20 Prozent keinen Regierungsauftrag, ganz klar. Es gibt nur die Möglichkeit, als Oppositionspartei Profil zu zeigen, Vertrauen zurückzugewinnen. Und da müssen man jetzt hart dran arbeiten.“

Uwe Kekeritz (Grüne), Direktkandidat: „Das Wahlergebnis für die Grünen ist ja eigentlich ganz ordentlich. Ich hätte mir mehr gewünscht, aber wir können zufrieden sein, nachdem die Prognosen doch sehr viel schlechter waren als das Ergebnis. Der zweite Teil der Wahl ist natürlich bedrückend. Dass zum ersten Mal seit der Geschichte der Bundesrepublik wieder Rechtsradikale in den Deutschen Bundestag einziehen, das halte ich für eine Katastrophe.“ Zur Frage, ob eine Jamaika-Koalition denkbar ist: „Ich glaube, dass wir nur dann eine Koalition bilden können, wenn die FDP von ihren Positionen abrückt – was sie vermutlich nicht machen wird. Und da sehe ich ganz große Probleme auf uns zukommen. Die Konsequenz wäre für mich eine einfache: Wir brauchen in Deutschland eine sogenannte Minderheitsregierung. Merkel kann mit der FDP koalieren und muss bei sämtlichen Entscheidungen eben für Mehrheiten im Parlament sorgen und die Parteien überzeugen.“


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