Busfahren wird teurer

28.7.2011, 13:00 Uhr
Busfahren wird teurer

© Mark Johnston

Vor Beginn der Sitzung versammelten sich auf Initiative des Sozialforums und der Erwerbsloseninitiative rund 70 Menschen auf dem Kohlenmarkt, um gegen die Tarifsteigerung und für die Einführung eines Sozialticktes die Stimme zu erheben. Einige Demonstranten zogen anschließend weiter in die Stadtratssitzung, wo sie mit ihren Transparenten unter anderem „Mobilität für alle“ forderten.

Wie berichtet, soll in Fürth das günstige Kurzstreckenticket schrittweise abgeschafft werden, außerdem werden in Nürnberg Bus- und Bahnfahrten bis 2015 bis zu 30 Prozent teurer. Dieser Erhöhung musste gemäß den Statuten – nach dem Nürnberger – nun auch der Fürther Stadtrat zustimmen und tat dies auch – gegen acht Stimmen, darunter die vierköpfige Fraktion der Grünen und einige Einzelstadträte.

Zuvor hatte Hans Partheimüller dem Gremium die Zustimmung dringend empfohlen. „Es ist unsere Pflicht, sorgsam zu wirtschaften“, sagte der Chef der städtischen Tochter infra Fürth und fügte hinzu, dass es nicht „schön wäre“, sollte Fürth die Erhöhung „blockieren“. Sowohl Partheimüller als auch Rathauschef Thomas Jung und Sozialreferentin Elisabeth Reichert betonten zum wiederholten Male, dass sie sich ein Sozialticket einsetzen werden, bei dem die infra im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) nicht für dadurch entstehende Einnahmeausfälle geradestehen muss.

Reichert verteidigte in diesem Zusammenhang noch einmal die Einführung eines spendenfinanzierten Mobilitätstalers, mit dem bedürftige Familien beim Kauf von ÖPNV-Tickets pro Monat fünf Euro Ermäßigung erhalten. Der Taler sei nur eine Zwischenlösung, sagte Reichert, um die anstehenden Preiserhöhungen „sofort abzumildern“.

Die Kritiker im Saal konnte sie damit nicht zufriedenstellen. „Der Taler ist nicht der große Wurf“, betonte Waltraud Galaske von den Grünen, und ihr Kollege Ulrich Schönweiß von der Linken sagte unter dem Applaus der Demonstranten, der ÖPNV sei „Daseinsvorsorge“ und müsse für alle erschwinglich bleiben. Preiserhöhungen um 30 Prozent, so die einhellige Meinung, treffen alle Fürther, aber besonders die, die am Existenzminimum leben.

 

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