Cadolzburg: Mit Kurfürst Albrecht Achilles aufs Parkett

30.5.2015, 13:00 Uhr
Cadolzburg: Mit Kurfürst Albrecht Achilles aufs Parkett

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Entstanden war die Idee zum Schüler-Tanz-Pilotprojekt im Verlauf der historischen Forschungen von Uta Piereth von der Bayrischen Schlösser- und Seenverwaltung. Dort leitet die Expertin aktuell das Sonderprojekt „Erlebnismuseum Burg“ auf der Cadolzburg, das bis 2017 realisiert werden soll.

Dabei erforscht die Wissenschaftlerin intensiv die Lebensweise, höfischen Bräuche, Tänze, Mode und Adelskultur zu Zeiten des Cadolzburger Kurfürsten Albrecht Achilles (1440-1486): „Wie früher bei Hofe getanzt wurde, erfahren wir heute vor allem aus Anspielungen in Briefen, zum Beispiel vom Kurfürsten persönlich“, erklärte Piereth den Kindern zur Einführung: „Video gab’s ja damals noch nicht.“ Gemeinsam mit der für die Cadolzburg zuständige Museumspädagogin Monika Dreykorn, Mittelschullehrerin Angela Unterburger und der Nürnberger Schembart-Gesellschaft-Vorsitzenden Agnes Graf-Then – einer ausgewiesenen Kennerin und Lehrerin für Renaissance-Tänze aus der Glanzzeit Nürnbergs – war dann der Schüler-Workshop schnell organisiert.

Für die Mädchen und Jungen, von denen einige extra in historische Trachten geschlüpft waren, hatte die Tanzleiterin den italienischen Vierer-Ringtanz „Anello“ und den zu dritt getanzten „Petit Riens“ (übersetzt: „Kleines Nichts“) aus Frankreich im Handgepäck. Nach ein paar Auflockerungsübungen zur höfisch aufrechten Körperhaltung sowie zur respektvollen Begrüßung des Partners (einem beiderseitigen tiefen Knicks, der sogenannten „Referenz“), lernten die Schüler dann Stück für Stück die historischen Tanzschritte. Mit Feuereifer versuchten die jungen Tänzerinnen und Tänzer, die vorgeführten Figuren genau nachzuahmen – erst langsam, dann schneller, schließlich zur passenden Lautenmusik vom Band.

Ziel und Zweck der Aktion, so die Initiatorinnen, sei es, im Vorfeld sowie später begleitend zum Burgmuseum mit entsprechenden Angeboten vor allem die Jugend für die Geschichte ihrer Heimat zu interessieren.

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