Cadolzburger Grundschüler reisen ins Mittelalter

CADOLZBURG - Kurz vor Schuljahresende gingen 15 Grundschulklassen im Landkreis Fürth auf eine Zeitreise ins Mittelalter. Bereits zum sechsten Mal fand das vom „Runden Tisch Umweltbildung“ entwickelte „Cadolzburger Waldmärchen“ statt.

Das Abenteuer beginnt vor der imposanten Kulisse der Cadolzburg am Waldrand des Buchspitz. Ein Herold der „schönen Else“ wartet schon auf die Kinder der Klasse 2 c der Cadolzburger Grundschule. „Wir schreiben das Jahr 1440 und Markgräfin Elisabeth plagen viele Sorgen“, erzählt er ihnen. „Sie braucht dringend eure Hilfe.“ Ihr geliebter Gatte, Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg, sei nicht von der Jagd zurückgekehrt. Außerdem gehe auf der Burg der Brenn- und Bauholzvorrat zur Neige. Und es fehle an Steinen, um die Schäden an der Burg zu reparieren. Schließlich würden immer mehr Leute krank, weil das Wasser nicht sauber sei.

Die Kinder folgen den Spuren im Wald und begegnen bald zwei Waldschraten, die ihnen die verschiedenen Bäume erklären. Ausgerüstet mit Bucheckern und Kiefernzapfen als Baumsamen für die Fürstin, sausen die 24 Jungen und Mädchen weiter, bis sie bei einem Weiher auf Johann den Alchimisten, den Sohn von Elisabeth und Friedrich, treffen. Er versucht, das Wasser zu reinigen und mit den Kindern findet er heraus, dass Erde ein guter Wasserfilter ist.

Weiter geht’s, bis sie einer Kräuterfrau begegnen, die ihnen Johanniskraut für das Herzeleid der Fürstin mitgibt. Der Weg wird immer schmaler und führt zu einer Sandsteinwand. Hier dürfen sich die Schüler als Steinmetze versuchen. Je tiefer sie in den Wald geraten, desto geheimnisvoller sind die Gestalten, denen sie begegnen: der legendäre Grehütl und eine Seherin. Schließlich fordert sie der grimmige Abrecht Achilles, der zweite Sohn von Elisabeth und Friedrich, zum Kampf. Aber die drei Helden, die im Tauziehen für die 2 c antreten, haben gegen den kräftigen Ritter keine Chance. Dennoch verrät er ihnen, was mit Friedrich geschehen ist: Ein Wildschwein hat sein Pferd scheuen lassen und er ist zu Tode gestürzt.

Aufgeregt laufen die Kinder zur schönen Else, die am Waldrand auf sie wartet, beschützt von einem stolzen Ritter in glänzender Rüstung. Viele gute Nachrichten und eine schlechte Botschaft überbringen sie ihr. Ausgepowert und die Köpfe voll mit viel Wissenswertem rund um Wald, Wasser und das Leben im Mittelalter, sind die Kinder der 2 c einer Meinung: Das war ein ganz besonderer Schultag.