Camping, Olivenöl und Export: Das sagt die bayerische Statistik

18.9.2018, 17:22 Uhr
Zwischen 2015 und 2017 stieg die Zahl der Kitas bayernweit stark an (von 9166 auf 9359 Kitas), ebenso die Zahl an Personal (von 98.084 Beschäftigten auf 108.505). Ist Bayern inzwischen gut mit Kitas ausgestattet?
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Kindertagesstätten in Bayern

Zwischen 2015 und 2017 stieg die Zahl der Kitas bayernweit stark an (von 9166 auf 9359 Kitas), ebenso die Zahl an Personal (von 98.084 Beschäftigten auf 108.505). Ist Bayern inzwischen gut mit Kitas ausgestattet? © Jens Büttner/dpa

Veronika Ertl vom evangelischen Kita-Verband Bayern sieht das so: "Es hat sich viel getan, aber die Kita-Plätze reichen bei weitem noch nicht in Bayern, vor allem in den Ballungsräumen wie München, Nürnberg und Würzburg. Das liegt daran, dass wieder mehr Kinder auf die Welt kommen und beide Elternteile früher in den Beruf einsteigen. Außerdem fehlen an allen Ecken und Enden Menschen, die Kinder betreuen wollen und denen das auch Spaß macht."
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Veronika Ertl zu den Kindertagesstätten

Veronika Ertl vom evangelischen Kita-Verband Bayern sieht das so: "Es hat sich viel getan, aber die Kita-Plätze reichen bei weitem noch nicht in Bayern, vor allem in den Ballungsräumen wie München, Nürnberg und Würzburg. Das liegt daran, dass wieder mehr Kinder auf die Welt kommen und beide Elternteile früher in den Beruf einsteigen. Außerdem fehlen an allen Ecken und Enden Menschen, die Kinder betreuen wollen und denen das auch Spaß macht." © Andreas J. Focke

Es gab 2016 424 Campingplätze in Bayern, die meisten sind in Oberbayern (105) und in Unterfranken (75), das Schlusslicht bildet Mittelfranken (32). Warum ist das so, wird in Mittelfranken weniger gecampt?
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Camping in Bayern

Es gab 2016 424 Campingplätze in Bayern, die meisten sind in Oberbayern (105) und in Unterfranken (75), das Schlusslicht bildet Mittelfranken (32). Warum ist das so, wird in Mittelfranken weniger gecampt? © Ralf Hirschberger/dpa

Diese Frage beantwortet Georg Spätling, der Vorsitzende des Landesverbandes der Campingwirtschaft in Bayern wie folgt: "Wenn Urlauber an Bayern denken, dann denken sie noch immer an Oberbayern und nicht an Franken. Deswegen haben sich da viel mehr Campingplätze entwickeln können.""Außerdem gibt es bei uns viele Dauerstellplätze und wenig touristische Standplätze für Urlauber. Erst mit dem Fränkischen Seenland sind einige eingerichtet worden. Es ist schade. Dabei hat Franken viel mehr Kultur zu bieten als Oberbayern."
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Georg Spätling zum Camping in Bayern

Diese Frage beantwortet Georg Spätling, der Vorsitzende des Landesverbandes der Campingwirtschaft in Bayern wie folgt: "Wenn Urlauber an Bayern denken, dann denken sie noch immer an Oberbayern und nicht an Franken. Deswegen haben sich da viel mehr Campingplätze entwickeln können.""Außerdem gibt es bei uns viele Dauerstellplätze und wenig touristische Standplätze für Urlauber. Erst mit dem Fränkischen Seenland sind einige eingerichtet worden. Es ist schade. Dabei hat Franken viel mehr Kultur zu bieten als Oberbayern." © Privat

2016 wurden lebende Tiere im Wert von rund 112 Millionen Euro aus Bayern aus- und im Wert von 60 Millionen Euro eingeführt. Das klingt erst einmal enorm, oder? Was sind das für Tiere und wer will sie haben?
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Export und Import von Tieren in Bayern

2016 wurden lebende Tiere im Wert von rund 112 Millionen Euro aus Bayern aus- und im Wert von 60 Millionen Euro eingeführt. Das klingt erst einmal enorm, oder? Was sind das für Tiere und wer will sie haben? © Monika Skolimowska/dpa

Philipp Reiners vom Bayerischen Vieh- und Handelsverband hat Antwort: "So viel ist das gar nicht, wenn man sich vor Augen hält, dass in Bayern rund 3,15 Millionen Rinder und etwa 3,25 Millionen Schweine gehalten werden. Wenn ich davon ausgehe, dass allein dieser Viehbestand einen Wert von schätzungsweise vier Milliarden Euro hat, dann werden nur rund 2,5 Prozent der gehaltenen Tiere exportiert und weniger als 1,5 Prozent importiert. Dabei handelt es sich oft um Zucht-, aber auch um Schlachttiere, die vor allem zwischen Bayern und benachbarten Ländern wie Österreich gehandelt werden – also regional. Mit in die in der Frage genannten Beträge einberechnen sollte man sicher auch die Tatsache, dass der Handel mit Bio-Tieren steigt – und die sind an sich ja schon teurer. Allerdings muss man sehen, dass der Bio-Anteil nach wie vor nur einen kleinen Teil ausmacht."
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Philipp Reiners zum Vieh-Ex- und -Import

Philipp Reiners vom Bayerischen Vieh- und Handelsverband hat Antwort: "So viel ist das gar nicht, wenn man sich vor Augen hält, dass in Bayern rund 3,15 Millionen Rinder und etwa 3,25 Millionen Schweine gehalten werden. Wenn ich davon ausgehe, dass allein dieser Viehbestand einen Wert von schätzungsweise vier Milliarden Euro hat, dann werden nur rund 2,5 Prozent der gehaltenen Tiere exportiert und weniger als 1,5 Prozent importiert. Dabei handelt es sich oft um Zucht-, aber auch um Schlachttiere, die vor allem zwischen Bayern und benachbarten Ländern wie Österreich gehandelt werden – also regional. Mit in die in der Frage genannten Beträge einberechnen sollte man sicher auch die Tatsache, dass der Handel mit Bio-Tieren steigt – und die sind an sich ja schon teurer. Allerdings muss man sehen, dass der Bio-Anteil nach wie vor nur einen kleinen Teil ausmacht." © privat

Warum lohnt es sich zu wissen, dass der durchschnittliche private Haushalt in Bayern 2013 0,92 Euro für Olivenöl ausgegeben hat?
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Stichprobe zu den Lebensverhältnissen

Warum lohnt es sich zu wissen, dass der durchschnittliche private Haushalt in Bayern 2013 0,92 Euro für Olivenöl ausgegeben hat? © Pixabay

Gunnar Loibl, Pressesprecher des Bayerischen Landesamtes für Statistik klärt auf: "Alle fünf Jahre werden private Haushalte in ganz Deutschland und aus allen sozialen Schichten in der sogenannten Einkommens- und Verbrauchsstichprobe über ihre Lebensverhältnisse befragt. Dabei interessieren uns unter anderem ihr Konsumverhalten – also beispielsweise die Frage, wofür Geld ausgegeben oder wofür gespart wird - und die Einkommens-, Vermögens- und Schuldensituation.Zu wissen, wie viel für Olivenöl ausgegeben wird, ist wiederum wichtig für den Warenkorb, der für die Inflationsberechnung maßgeblich ist. Außerdem fließen diese Ergebnisse in die Bestimmung von Sozialleistungen sowie in den Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung ein."
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Gunnar Loibl zu den Lebensverhältnissen

Gunnar Loibl, Pressesprecher des Bayerischen Landesamtes für Statistik klärt auf: "Alle fünf Jahre werden private Haushalte in ganz Deutschland und aus allen sozialen Schichten in der sogenannten Einkommens- und Verbrauchsstichprobe über ihre Lebensverhältnisse befragt. Dabei interessieren uns unter anderem ihr Konsumverhalten – also beispielsweise die Frage, wofür Geld ausgegeben oder wofür gespart wird - und die Einkommens-, Vermögens- und Schuldensituation.Zu wissen, wie viel für Olivenöl ausgegeben wird, ist wiederum wichtig für den Warenkorb, der für die Inflationsberechnung maßgeblich ist. Außerdem fließen diese Ergebnisse in die Bestimmung von Sozialleistungen sowie in den Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung ein." © Gunnar Loibl

Bei der Landtagswahl 1954 war die Wahlbeteiligung in Bayern mit 82,4 Prozent so hoch wie seitdem nie wieder. Was war damals los?
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Wahlbeteiligung in Bayern

Bei der Landtagswahl 1954 war die Wahlbeteiligung in Bayern mit 82,4 Prozent so hoch wie seitdem nie wieder. Was war damals los? © Bernd Wüstneck/dpa

Claus W. Schäfer vom Zentrum für Angewandte Geschichte an der FAU hat Antworten: "Das hatte verschiedene Ursachen. Die Menschen waren noch froh,überhaupt wieder wählen zu dürfen. Hinzu kam, dass die CSU bei der Bundestagswahl 1953 fast 50 Prozent erreicht hatte. Die bayerische SPD und ihre Wähler fürchteten daher, nicht mehr – wie bisher - auf die Regierungsbank zu kommen. Auch die Bayernpartei samt Anhänger hatte Angst vor einer Marginalisierung. Zudem stellte sich die Frage, wer wie viel vom einsetzenden Wirtschaftswunder profitiert. Drei Monate vor der Wahl streikte die IG Metall für 17 Prozent mehr Lohn – einer der härtesten Arbeitskämpfe in Bayern und ein Faktor, die Arbeiterschaft an die Wahlurnen zu bringen. Nicht vergessen werden dürfen die zahlreichen Flüchtlinge, die sich vom Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten vertreten sahen und ebenfalls wählen gingen."
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Claus W. Schäfer zur Wahlbeteiligung

Claus W. Schäfer vom Zentrum für Angewandte Geschichte an der FAU hat Antworten: "Das hatte verschiedene Ursachen. Die Menschen waren noch froh,überhaupt wieder wählen zu dürfen. Hinzu kam, dass die CSU bei der Bundestagswahl 1953 fast 50 Prozent erreicht hatte. Die bayerische SPD und ihre Wähler fürchteten daher, nicht mehr – wie bisher - auf die Regierungsbank zu kommen. Auch die Bayernpartei samt Anhänger hatte Angst vor einer Marginalisierung. Zudem stellte sich die Frage, wer wie viel vom einsetzenden Wirtschaftswunder profitiert. Drei Monate vor der Wahl streikte die IG Metall für 17 Prozent mehr Lohn – einer der härtesten Arbeitskämpfe in Bayern und ein Faktor, die Arbeiterschaft an die Wahlurnen zu bringen. Nicht vergessen werden dürfen die zahlreichen Flüchtlinge, die sich vom Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten vertreten sahen und ebenfalls wählen gingen." © Privat

77,9 Prozent der Bayern gaben 2013 an, Nichtraucher zu sein. Wie entwickelt sich dieser Wert in Zukunft?
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Zahlen der Raucher in Bayern

77,9 Prozent der Bayern gaben 2013 an, Nichtraucher zu sein. Wie entwickelt sich dieser Wert in Zukunft? © Christoph Schmidt/dpa

Dr. Joseph Kuhn, zuständig für Gesundheitsberichterstattung am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen antwortet so: "Nach den ganz aktuellen Zahlen sind inzwischen 79,5 Prozent der Erwachsenen Nichtraucher. Der Rückgang der Raucher ist ein stabiler Trend seit Jahren. Auch bei den Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren sehen wir einen Rückgang, hier liegt die Raucherquote in Deutschland bei rund zehn Prozent. Sie lag 1997 noch bei gut 28 Prozent. Bei den Jugendlichen wird es vermutlich schwer, die Rate weiter zu senken, bei den Erwachsenen erhoffe ich mir noch einen größeren Rückgang. Übrigens rauchen noch immer mehr Männer als Frauen und in Bayern wird weniger als im Bundesdurchschnitt geraucht."
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Joseph Kuhn zu den Raucher-Zahlen

Dr. Joseph Kuhn, zuständig für Gesundheitsberichterstattung am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen antwortet so: "Nach den ganz aktuellen Zahlen sind inzwischen 79,5 Prozent der Erwachsenen Nichtraucher. Der Rückgang der Raucher ist ein stabiler Trend seit Jahren. Auch bei den Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren sehen wir einen Rückgang, hier liegt die Raucherquote in Deutschland bei rund zehn Prozent. Sie lag 1997 noch bei gut 28 Prozent. Bei den Jugendlichen wird es vermutlich schwer, die Rate weiter zu senken, bei den Erwachsenen erhoffe ich mir noch einen größeren Rückgang. Übrigens rauchen noch immer mehr Männer als Frauen und in Bayern wird weniger als im Bundesdurchschnitt geraucht." © privat

60 Prozent der Bayern über 65 nutzten 2016 das Internet, bei den 16- bis 24-Jährigen waren es gar 100 Prozent. Wann werden alle Bayern das Internet nutzen?
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Internetnutzung in Bayern

60 Prozent der Bayern über 65 nutzten 2016 das Internet, bei den 16- bis 24-Jährigen waren es gar 100 Prozent. Wann werden alle Bayern das Internet nutzen? © Henning Kaiser/dpa

Die Frage geht an Peter Lokk, Medienexperte am Bildungszentrum Nürnberg:"Ich gehe davon aus, dass in vier, fünf Jahren fast genauso viele Senioren das Internet nutzen wie in anderen Altersgruppen. Insgesamt sind derzeit 90 Prozent der Bevölkerung im Internet. Aber es wird immer Internet-Verweigerer geben. Das sind vor allem Menschen, die das Internet im Alltag einfach nicht brauchen. Langfristig wird sich die Nutzung so entwickeln wie beim Telefon: Es gibt heute kaum noch jemanden, der kein Telefon hat."
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Peter Lokk zur Internetnutzung in Bayern

Die Frage geht an Peter Lokk, Medienexperte am Bildungszentrum Nürnberg:"Ich gehe davon aus, dass in vier, fünf Jahren fast genauso viele Senioren das Internet nutzen wie in anderen Altersgruppen. Insgesamt sind derzeit 90 Prozent der Bevölkerung im Internet. Aber es wird immer Internet-Verweigerer geben. Das sind vor allem Menschen, die das Internet im Alltag einfach nicht brauchen. Langfristig wird sich die Nutzung so entwickeln wie beim Telefon: Es gibt heute kaum noch jemanden, der kein Telefon hat." © privat

Bayern umfasste 1987 noch 70553,2 Quadratmeter, knapp 20 Jahre später (2016) fehlten 11,2 Quadratkilometer. Aber wo sind die denn hin?
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Bayern schrumpft

Bayern umfasste 1987 noch 70553,2 Quadratmeter, knapp 20 Jahre später (2016) fehlten 11,2 Quadratkilometer. Aber wo sind die denn hin? © Pixabay

Beantwortet wird die Frage von Tobias Chilla, Professor für Geographie an der FAU Erlangen-Nürnberg: "Dass Länder schrumpfen oder wachsen, ist nicht ungewöhnlich. Häufig kommt es zwischen Landkreisen oder Gemeinden, aber auch zwischen zwei Bundesländern zum Flächentausch, etwa entlang von Bächen oder Staatsstraßen.Dass sich Flächen verändern, kann auch mit der Frage zusammenhängen, in welchem Maßstab sie berechnet werden. Bayern hat, was das betrifft, vor kurzem auf den bundesweit einheitlichen Standard Alkis umgestellt, damit geht ein Maßstabswechsel von 1:10000 statt 1:5000 einher. Und es macht einen Unterschied, mit welcher kartografischen Projektionsmethode gearbeitet wird, also wie die gewölbte Erdoberfläche in die Ebene überführt wird."
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Tobias Chilla zum Größe Bayerns

Beantwortet wird die Frage von Tobias Chilla, Professor für Geographie an der FAU Erlangen-Nürnberg: "Dass Länder schrumpfen oder wachsen, ist nicht ungewöhnlich. Häufig kommt es zwischen Landkreisen oder Gemeinden, aber auch zwischen zwei Bundesländern zum Flächentausch, etwa entlang von Bächen oder Staatsstraßen.Dass sich Flächen verändern, kann auch mit der Frage zusammenhängen, in welchem Maßstab sie berechnet werden. Bayern hat, was das betrifft, vor kurzem auf den bundesweit einheitlichen Standard Alkis umgestellt, damit geht ein Maßstabswechsel von 1:10000 statt 1:5000 einher. Und es macht einen Unterschied, mit welcher kartografischen Projektionsmethode gearbeitet wird, also wie die gewölbte Erdoberfläche in die Ebene überführt wird." © Edgar Pfrogner

Die Steuereinnahmen der Kommunen sind von 1980 bis 2016 stark gestiegen (von 4,5 Milliarden auf rund 18 Milliarden Euro). Warum geht es manchen Gemeinden dennoch so schlecht, dass sie ihre Schulen nicht sanieren können?
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Anstieg der Steuereinnahmen in Bayern

Die Steuereinnahmen der Kommunen sind von 1980 bis 2016 stark gestiegen (von 4,5 Milliarden auf rund 18 Milliarden Euro). Warum geht es manchen Gemeinden dennoch so schlecht, dass sie ihre Schulen nicht sanieren können? © Tobias Hase/dpa

Dem auf den Grund geht Franz Winter, Bürgermeister von Dürrwangen und Mitglied im Präsidium des Bayerischen Gemeindetages:"Das lässt sich nicht über einen Kamm scheren. Es gibt immer klamme Gemeinden und reiche Gemeinden. Schauen Sie nach München, das von seinen Bürgern gar keine Beiträge für den Straßenausbau erhoben hat."Auch tun sich Landgemeinden sicher leichter als Großstädte wie Nürnberg, etwa ihre Schulen zu sanieren. Meine Erfahrung ist: Man muss generationsübergreifend wirtschaften. Ich profitiere immer noch von der Arbeit meines Vorgängers."
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Franz Winter zu den Steuereinnahmen in Bayern

Dem auf den Grund geht Franz Winter, Bürgermeister von Dürrwangen und Mitglied im Präsidium des Bayerischen Gemeindetages:"Das lässt sich nicht über einen Kamm scheren. Es gibt immer klamme Gemeinden und reiche Gemeinden. Schauen Sie nach München, das von seinen Bürgern gar keine Beiträge für den Straßenausbau erhoben hat."Auch tun sich Landgemeinden sicher leichter als Großstädte wie Nürnberg, etwa ihre Schulen zu sanieren. Meine Erfahrung ist: Man muss generationsübergreifend wirtschaften. Ich profitiere immer noch von der Arbeit meines Vorgängers." © Privat

Bei der Zahl der angemeldeten/abgemeldeten Einzelunternehmen nach ausgewählter Staatsangehörigkeit des Inhabers liegt Deutschland auf Platz 1. Auf Platz 2 kommt: Rumänien. Wie lässt sich das erklären?
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Zahl der an- und abgemeldeten Einzelunternehmen

Bei der Zahl der angemeldeten/abgemeldeten Einzelunternehmen nach ausgewählter Staatsangehörigkeit des Inhabers liegt Deutschland auf Platz 1. Auf Platz 2 kommt: Rumänien. Wie lässt sich das erklären? © Pixabay

Es antwortet darauf Udo Raab, der Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik und Unternehmensförderung an der IHK Nürnberg. "Aus dem Bauchgefühl heraus hätte ich türkischstämmige Gründungen auf dem 2. Platz erwartet. Gemessen an der Gesamtbevölkerung in Bayern liegen türkische Staatsangehörige mit fast 200.000 ja auch weit vor rumänischen mit 118.000. Da Unternehmen häufiger von Jüngeren gegründet werden, lohnt ein Blick auf die besonders "gründungsrelevante" Altersgruppe der 21- bis 40-Jährigen. Hier liegen die türkischen Staatsangehörigen (66491) nur noch knapp vor den Rumänen (62988). Außerdem gilt es zu berücksichtigen, dass Rumänen als EU-Bürger hier Niederlassungsfreiheit genießen und ohne Hindernisse ein Unternehmen gründen können. Dagegen benötigen Nicht-EU-Bürger – also auch türkische Staatsangehörige – eine Aufenthalts- oder eine Niederlassungserlaubnis – und das mag die Gründungsaktivitäten hemmen."
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Udo Raab zu den Einzelunternehmen

Es antwortet darauf Udo Raab, der Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik und Unternehmensförderung an der IHK Nürnberg. "Aus dem Bauchgefühl heraus hätte ich türkischstämmige Gründungen auf dem 2. Platz erwartet. Gemessen an der Gesamtbevölkerung in Bayern liegen türkische Staatsangehörige mit fast 200.000 ja auch weit vor rumänischen mit 118.000. Da Unternehmen häufiger von Jüngeren gegründet werden, lohnt ein Blick auf die besonders "gründungsrelevante" Altersgruppe der 21- bis 40-Jährigen. Hier liegen die türkischen Staatsangehörigen (66491) nur noch knapp vor den Rumänen (62988). Außerdem gilt es zu berücksichtigen, dass Rumänen als EU-Bürger hier Niederlassungsfreiheit genießen und ohne Hindernisse ein Unternehmen gründen können. Dagegen benötigen Nicht-EU-Bürger – also auch türkische Staatsangehörige – eine Aufenthalts- oder eine Niederlassungserlaubnis – und das mag die Gründungsaktivitäten hemmen." © MARION STEPHAN PHOTOGRAPHIE

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