Check Out: Zwölf Stippvisiten im Arbeitsleben

5.5.2016, 16:00 Uhr
Check Out: Zwölf Stippvisiten im Arbeitsleben

© Foto: Leberzammer

„Wenn es nicht so gut wäre, würden wir es nicht machen“, zieht Bronnenmeyer nach dem abgelaufenen aktuellen Projekt zufrieden Bilanz. Stolz sei er vor allem auf die jugendlichen Teilnehmer, die an zwölf Freitagnachmittagen praktische Erfahrungen im Berufsleben sammeln konnten.

Noch deutlich euphorischer äußert sich Anja Lorenz, die sozialpädagogische Betreuerin des Projekts, über die Schülerinnen und Schüler: „Sie waren erfolgreich wie noch nie.“ 49 Mädchen und Buben hatten sich freiwillig darauf eingelassen, ein Vierteljahr lang ihren Start ins Wochenende deutlich nach hinten zu verschieben. 47 hielten bis zum Ende durch – eine bislang noch nicht erreichte Quote. Die Teilnehmer hatten die Wahl zwischen fünf verschiedenen Berufsfeldern: Elektro- und Informationstechnik, Feinwerktechnik, Kfz-Handwerk, Hotel- und Gastronomie sowie (Zahn-)Medizin.

Vanessa Grande hat sich dabei als einziges Mädchen für das Elektro-Handwerk entschieden. Die zwölf Nachmittage haben ihr sehr gut gefallen, erzählt sie – so gut, dass sie am liebsten gleich eine Ausbildung in diesem Bereich beginnen würde. Zwar waren die ersten Einheiten eher mit Theorie vollgepackt – das aber wohl zu Recht, wie sie meint: „Wir haben viel über die Gefahren des elektrischen Stroms gelernt.“ Später durfte die 15-Jährige dann selbst Hand anlegen und beispielsweise Platinen mit Widerständen und Dioden verlöten.

Durchgeführt werden die Unterrichtseinheiten von Innungen, Handwerkskammern, der Berufsschule 8 in Nürnberg und der Berufshilfe Fürth der Kinderarche. Am Ende gab es für alle, die durchgehalten haben, eine Teilnahmebestätigung und die Möglichkeit, gleich ein Praktikum in einem Betrieb anzuhängen.

Und immerhin 26 haben bereits eine Lehrstelle sicher. „Denn für die Firmen stellt dieses Durchhaltevermögen eine wichtige Charaktereigenschaft dar“, weiß Charmaine Kucharska von der Berufsberatung der Arbeitsagentur. Sie hat eng mit Sozialpädagogin Lorenz zusammengearbeitet, vermittelte Bewerbungskostenzuschüsse oder gab Tipps für das Vorstellungsgespräch.

Gemeinsam werden die beiden ihre jugendlichen Schützlinge auch nach dem Abschluss des „Check Out“-Projekts unterstützen – damit diese nach der Schulzeit erfolgreich ins Berufsleben starten können.

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