City-Center wird im Mai entkernt - und erhält neuen Namen

31.3.2018, 05:53 Uhr
Das angejahrte Ambiente des City-Centers gehört bald der Vergangenheit an. Ab Mai wird der Komplex komplett entkernt.

© Tim Händel Das angejahrte Ambiente des City-Centers gehört bald der Vergangenheit an. Ab Mai wird der Komplex komplett entkernt.

Statt als "Flair Galerie" soll das einstige City-Center 2020 als "Flair Fürth" runderneuert wiedereröffnen. Von der Verkürzung erhofft man sich offenbar einen höheren Identifikationsfaktor. "Die Leute sollen sagen: Wir gehen ins Flair", so P & P-Chef Michael Peter auf Nachfrage der Fürther Nachrichten. "Flair Galerie" habe man als "schon wieder zu lang" verworfen.

Garniert mit reichlich PR-tauglichem Vokabular, versucht eine aktuelle Pressemitteilung aus seinem Haus, Händler für das Projekt zu begeistern. So ist von einem "Wow-Shopping" die Rede, das man anstrebe – also, frei übersetzt, von einem Einkauf, der in Erstaunen versetzt. Damit wolle man das Einkaufszentrum aus den 80er Jahren "komplett neu positionieren" und "gerade die emotionale Kundenseite" ansprechen.

Auch der weitere Text der Mitteilung ist nicht der Tiefstapelei verdächtig. "Wir wollen unseren Standort bei den Konsumenten wieder in den Mittelpunkt der Einkaufs- und Freizeitplanung rücken und ihren Aufenthalt mit allen Sinnen erlebbar machen", heißt es. Erreichen wolle man das unter anderem durch den "Einsatz neuester digitaler Technik" und eine Innenarchitektur, die "das Leitmotiv Flair auf unterschiedliche Weise interpretieren" soll.

Neue Architekten

Etwas konkreter dürfte es demnächst hinsichtlich des kontrovers diskutierten neuen Center-Zugangs in der Schwabacher Straße werden, den P & P für zwingend nötig hält. Nach Auskunft von Oberbürgermeister Thomas Jung wird im städtischen Bauausschuss ein vom Unternehmen überarbeiteter Entwurf präsentiert. Er falle, so Jung, sehr viel bescheidener aus als die markante Variante mit einer Art gläsernen Vitrine an der Fassade, die zunächst im Gespräch war – und die bei Denkmalschützern auf Ablehnung stieß.

Wie berichtet, hatte P & P darauf reagiert und noch einmal neu angesetzt. Diesmal allerdings nicht mehr mit dem Architektur- und Planungsbüro Chapman Taylor, wie beim ersten Anlauf, sondern mit dem Hamburger Büro Boge Johannsen. Es ist auf Handelsobjekte spezialisiert und zeichnet unter anderem für die Europa Passage Hamburg und das Forum Neukölln in Berlin verantwortlich.

Er wisse um den Stellenwert des Fürther City-Centers, dieses "bundesweit einzigartigen Areals mit seinen historischen Sandsteinfassaden", wird Architekt Florian Boge in der Pressemitteilung von P & P zitiert. Sein Büro werde "versuchen, der Aufgabe akzentuierend, doch zugleich einfühlsam gerecht zu werden".

Und auf der Homepage heißt es: "Wir verzichten konsequent auf modische Allüren." Sensiblere Architektur-Gemüter in Fürth dürften das gerne hören – und genau hinschauen, wie es im Fall City-Center umgesetzt wird.

6 Kommentare