Das Ludwig-Erhard-Zentrum öffnet seine Pforten

17.6.2018, 10:00 Uhr
Zur Einweihung vor einem Monat grüßten Plastk-Erhards vor dem LEZ die Ehrengäste. Ab Mittwoch haben auch "Normalbürger" Zugang.

© Hans-Joachim Winckler Zur Einweihung vor einem Monat grüßten Plastk-Erhards vor dem LEZ die Ehrengäste. Ab Mittwoch haben auch "Normalbürger" Zugang.

Prominenter Gast beim Programm am Nachmittag ist TV-Star Günther Jauch, der zwischen 16 und 19 Uhr "in lockerer Runde verschiedene Talkformate" moderieren wird, wie es in der Ankündigung heißt. Ihr Kommen zugesagt haben laut LEZ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (18 bis 19 Uhr) sowie die Komödianten Volker Heißmann und Martin Rassau; zudem sei "eine ganze Reihe von Überraschungsgästen" zu erwarten. An Ständen werden Speisen und Getränke verkauft, im früheren Textilgeschäft der Erhards lädt zudem erstmals das Museumscafé "Luise" ein.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Ausstellung schon gesehen, nun darf auch die Öffentlichkeit ins LEZ.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Ausstellung schon gesehen, nun darf auch die Öffentlichkeit ins LEZ. © Hans-Joachim Winckler

Besucher können das LEZ bereits ab 11 Uhr (und bis zur Schließung um 19 Uhr) erkunden, am Eröffnungstag gilt ein ermäßigter Eintrittspreis von drei statt sonst fünf Euro. Die Ausstellung beginnt im Geburtshaus des "Vaters der sozialen Marktwirtschaft" an der Ludwig-Erhard-Straße. In den ehemaligen Wohnräumen der Familie geht es um Erhards frühen Werdegang und die Zeit vor 1945. Im Neubau steht dann sein politisches Leben nach dem Krieg im Fokus – illustriert mit etlichen ungewöhnlichen Ausstellungsstücken, wie einem Militärjeep und einer BMW Isetta.

Dabei beschränkt sich die 1200 Quadratmeter umfassende Schau nicht allein auf die Person Erhard, immer wieder richtet sich der Blick auch auf Zeit- und Wirtschaftsgeschichtliches. Viele multimediale Elemente sollen zum besseren Verständnis beitragen und optische Anreize, vor allem auch für ein jüngeres Publikum, bieten. 52 Medienstationen gibt es im LEZ insgesamt.

Historisches Datum

Bewusst, so die Organisatoren des LEZ, habe man den Startschuss für die Öffentlichkeit auf ein historisches Datum gelegt: den 70. Jahrestag der Währungsreform 1948. Am 20. Juni dieses Jahres trat in den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands, dem Gebiet der späteren Bundesrepublik, die Umstellung in Kraft – die neue Deutsche Mark löste die Reichsmark ab.

Mit dem Eröffnungstag, der von LEZ-Initiatorin Evi Kurz als "Bürgerfest" angekündigt wurde, unternehmen die Verantwortlichen auch den Versuch der Sympathiewerbung in der Bevölkerung. Denn bekanntlich provozierte die sehr moderne und massive Gestaltung des Neubaus im historischen Umfeld reichlich Missfallen.

Auch die Art der Finanzierung, die zu einem großen Teil aus Steuermitteln bestritten wurde, mochte nicht jedem einleuchten. Und vom linken Lager wird das LEZ gar als Geldverschwendung und "Tempel des Kapitalismus" geschmäht.

Regulär wird das LEZ Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr geöffnet haben.

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